DDR

und Maueröffnung

vgl. auch
Kalter Krieg
Kurras
Blockade
Schießbefehl
 
 Hiroshima und der 13.August 61

 
 
 


  


Igel und Hepp, DDR und Rechtsterror,  das große Ganze....
Wie die Stasi bis heute in den Köpfen rumort

Wer sich sein Weltbild in den Jahren des Kalten Krieges zusammenbastelte, hatte manchmal so viel Arbeit investiert, dass er/sie davon auch heute nicht ablassen mag.  Ordentlich links und wahrheitsliebend sein, zugleich sich aber ebenso ordentlich von der pösen DDR distanzieren - das war die Kunst, die K-Gruppen maoistischer Prägung, Trotzkisten, Spontis und die daraus entstehende Mixtur "Grüne" erlernten und bis heute beibehielten.

Renate Igel lamentiert auf der ersten Seite ausführlich über die Quellenlage. Bis zu 90% der Akten sind weg, werden ihr vorenthalten, sind geschwärzt.. Sie aber in untrüglichem Forscherdrang  durchstösst das Geflecht und entdeckt solches:
"Nach unklarer Aktenlage ist es auch möglich, dass es eher die Stasi war, die mit einem "Anfangskapital" sowohl über Hepp als aber auch über Kexel der Gruppe unter die Arme griff."
"möglich, dass es eher" - wer möchte dem widersprechen?
"Auch Kexel ist als Stasi-Agent zu vermuten."

Wenn er das ist. Ein "zu Vermutender".

Ich habe die Quellen nicht in der Hand und nicht einmal, wie es journalistische Sorgfaltspflicht gebietet, versucht, Frau Igel zumindest telefonisch nach ihrer Sicht der Dinge zu befragen. mir reicht das, was ich habe, um möglicherweise zu vermuten, dass Igel  und andere auf den noch immer schwappenden Wellen des 89er Tsunamis reitet und ein wenig Wellen und Gedanken kräuselt.

Niemand wird widersprechen, dass in Zeiten des Kaalten Krieges eine nachrichtendienstliche Aufklärung beider Seiten erfolgte. Westragenten mussten  entweder unauffällig bleiben oder  tiefrote Jacken anziehen, um in der DDR erfolgreich zu sein, und  Stasiagenten in der BRD hatten evtl. ("möglicherweise eher zu vermuten") weniger Erfolg als "Linke" (Ausnahme Guillaume) als mit einem braunen Jäckchen.

Die Dimensionen: die Bundesrepublik  beherbergte nach Kriegsende etwa 3/4 der Deutschen, und wer auch immer SS, SA oder NS-Dreck am Stecken hatte, ging nicht in die Sowjetzone. Aus dem Osten (Polen, CSSR, Ungarn usw. kamen weitere 12 Millionen Flüchtlinge, zusammen mit 2-3 Millionen, die bis 61 aus der DDR "rübermachten". Ich behaupte, dass die wenigsten von all denen sowjetissch infiltriert, dem Sozialismus zugeneigt, kommunistisch orientiert waren. Aber fast alle Nazis östlich der Mauer  dürften darunter gewesen sein. Und sie machten Karriere - oder setzten sie schlicht fort. Die Namen muss ich hier doch hoffentlich nicht auch noch nennen. Folgerichtig hatte die DDR ihre  Agenten in dieses Milieu zu schleusen: Nazis und Neonazis - und ntürlich auch in das der bundesdeutschen SPD-Linken und Pseudolinken. Das Spektrum waberte, zur Verdeutlichung nur mal einige Namen von RAF-Anwälten:  Schröder, Ströbele, Mahler.

Da kann es "Fehlinvestitionen" gegeben haben, z.B. in Doppelagenten oder Scharlatane. Da kann es Unterstützung für Leute gegeben haben, aus denen NOCH nichts geworden war - vor 89. Man plante ja auf Jahrzehnte. Das mag bei Igels "Fällen" der Fall gewesen sein oder auch nicht. Es juckt nicht angesichts der Dimensionen, angesicht der Aufgaben. Auch deshalb gehe ich dem nicht einmal ansatzweise nach.

Noch einmal zu den Dimensionen:
Andreas Förster schreibt:

 "Nach Erkenntnissen der Stasi-Unterlagenbehörde führte das Mielke-Ministerium mindestens 42 Inoffizielle Mitarbeiter unter westdeutschen Neonazis und in deren unmittelbarem Umfeld."

Schlimm. Das ist mehr als einer pro Jahr der Existenz der DDR. Heerscharen also!

Förster weist  richtig darauf hin, das die DDR-Aufklärung sogar  spezielles Interessea n Doppelagenten hatte, also an VS- oder BKA- oder CIA-Leuten innerhalb der Neonazi-Szene.  Seltsam, aber angesichts der Vorgänge rund um den sog. "NSU"  hätte das die deutsche Öffentlichkeit heutzutage auch, mit guten Gründen.

Und irgendwie beschleicht einen möglich eher vermutlich die Überlegung, ob nicht die Schwärzungen, die schlechte Quellenlage für Renate Igel bei der Stasi-Unterlagenbehörde HIER und HEUTE etwas damit zu tun hat, dass hier und heute da so viel falsch läuft und daass eben das DAMALS schon den DDR-Aufklärern bewusst wurde. DA gehört nachgehakt: weshalb wird HEUTE Material zurückgehalten? Weshalb wird HEUTE beim VS geshreddert, bemi BKA gelogen,  gemauert bei BND, Steuerfahndung, MAD, Staatsschutz, STA ud GBA, bundesweit und in den Landesämtern? Das übrigens auch zu den Dimensionen: in der DDR hieß das Entsprechende alles zusammen "Stasi".

Die Stasi gibt es nicht mehr - aber allein die Unterlagenbehörde ist Arbeitsplatz für Tausende. Auch bei den o.a. Diensten mag es angesichts des verloren gegangenen Gegners einen gewissen Leerlauf geben, den es mit  gewitzten Aktivitäten zu stopfen gilt. Z.B. bei der Uminterpretation von Nazi-Verbrechen als Stasiaufträgen, wie beim Mord an

Ohnesorg - für den der angebliche Stasi-Mann Kurras herhielt.
Frau Zschäpe - ja die wuchs ja auh in der DDR auf, nicht wahr?
Da wird noch so manches zutage kommen, und Renate Igel mittenmang dabei.

Dieser ZDF-Film enthält unter unendlich viel NSU-Gebrabbel z.B. die Info, dass allein der VS (nicht geklärt, ob Bundes- und/oder Landesbehörden) allein unter den Neonazi-Vertrauensleuten 20 Millionen jährlich verbreitet. Das sind 200 sehr gut bezahlte Vollzeit-Naziss mit je 100.000 Euro Jahres-Salär. Nur so läuft es natürlich nicht - da gibt es keine Vollzeit-Stellen. Dementsprechend  sind das mehr Leute. Eine Verzehnfachung ergibt schon 2.000 reine VS-Spitzel mit je fast einem Tausender pro Monat Zubrot. Vgl. auch diese Dokumentation] V-Mann-Land.
Noch einmal:  rechnerisch HEUTE 2.000 allein vom VS unterstützte V-Leute bei den Neonazis pro Jahr. Gegenspionage der DDR-Stasi in all den Jahren des Kalten Kriegs: 42.


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Alexander Kluge im Gespräch mit Walter Momper
Momper: Ende Oktober hatte Schabowski im Gespräch bei Stolpe schon gesagt "wir werden reisefreiheit geben" - und darauf sei sofort die Frage entstanden "aber wie  organisieren wir denn das?"
Und ebenso, wie diese frage mit gemeinsamen Arbeitsgruppen angegangen wurde, war es dann klar, dass es eine Frage von Organisation oder Desorgnisation war, was passieren würde, wie die Souveränität aufrechterhalte würde. Und Momper sagt ganz trocken bzgl. des 9.November: "und dann haben wir Druck gemacht", wiederholt es noch einmal, und sagt damit klipp und klar:  Momper hat im Bewusstsein, was das bedeuten würde, gelogen und den Sturm auf die Grenzübergänge incl. möglichem Schusswaffengebrauch bewust organisiert.

"WDR 5 ZeitZeichen vom 09.11.2014 1989 - Die DDR öffnet ihre Grenzen

Von Jörg Marksteiner
"
Die Tore in der Mauer stehen weit offen" - selten lag Tagesthemen-Moderator Hanns Joachim Friedrichs so daneben. Ein problemloses Überqueren der DDR-Grenzen war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich und auch nicht geplant. Lediglich Reiseerleichterungen sollte es geben, auf Antrag und mit Visum."

Nicht daneben.
Was diese Zeitzeichen-Sendung korrekt darstellt, drf anders gewichtet und gewertet werden - so wie es MAI macht.
Einige Hinweise aus der MAI-Leserschar müssen in den nächsten tagen noch  verwertet werden, das historische Thema bleibt spannend. Garantiert.


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25 Jahre Mauerfall – Einige Anregungen zum Nachdenken




"Mauerfall und DDR: So ahnungslos war der BND" heißt es beim Spiegel. Korrekt lautet die Formel: So ahnungslos stellt sich der BND heute dar, um  das Narrativ  von einer friedlichen Revolution der "Massen" aufrecht zu erhalten. Spannungen mit der sowjetischen Führug äußerten sich  im Nicht-Vertrieb des "Sputnik" und anderer SU-Publikationen Natürlich widerspricht das jeder erinerng  nicht nur der DDR-Bürger, nicht nur der Aktenlage - imerhin war monatelang über ein neues Reisegesetz diskutiert worden in der DDR..
Dasselbe Blättchen schreibt empört: "Nach Meinung des Altbundeskanzlers Helmut Kohl war die DDR-Bürgerrechtsbewegung nur von marginaler Bedeutung für den Fall der Mauer."
Die Aktenlage ist noch "schlimmer" im Verhältnis zum heutigen Narrativ:
Der 10-Punkte-Plan Kohls sah eine Konföderation  mit der DDR vor. Am 28. November, also NACH dem 9. November. DAS war die Realität  44 Jahre nach dem Ende des Kriegs - während die Wühlarbeit, die Geldversprechen usw. natürlich gnadenlos weiter vorangetrieben wurden. Für 15 Milliarden und  einige Sachleistungen  ließ sich dann die UdSSR die DDR abkaufen. Hinzu kmen noch einmal 20 Millirden DM, die die DDR an Auslandsschulden hatte (eine "Staatspleite" auf niedrigstem Niveau).


Anti-Demokrat damals wie heute
"Lammert sagte zu Biermanns ungewöhnlichem Auftritt mit einem Hinweis auf die Geschäftsordnung: "Sobald Sie für den Bundestag kandidieren und gewählt werden, können Sie auch reden. Jetzt sind sie hier, um zu singen." Biermann entgegnete: "Das Reden habe ich mir in der DDR nicht abgewöhnt und werde das hier schon gar nicht tun.""

Was so schön rebellisch klingt, ist in der Substanz das: Biermann düpiert den Parlamentschef wie auch die Abgeordneten (nicht nur der Linken!) wie auch die gesamte  demokratische Verfasstheit Deutschlands.
Bierman benötigt keine demokratische Legitimation, Biermann rotzt los, wann und wie und wo es ihm gefällt.

Lammert hat ihn im Gegensatz zur DDR damals nicht rausgeworfen. Aber genau das wäre  angebracht gewesen. Jeder andere würde doch von den Saaldienern am Schlafittchen gepackt und hätte dann noch eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs am Hals.

Das ehNaMag rotzt mit:
"Biermann-Attacke: Das Elend der Linken"
Und merkt nicht einmal, wie verräterisch das alles ist. Es geht der Bundestagsmehrheit und dem Spiegel  um die Linke, nur um die Linke. Alles läuft darauf hinaus.
Dankeschön übrigens, dass  man auf diese Weise mit dem Biermann-Auftritt  per Video gesegnet wird, er bestätigt das zuvor Gesagte. Kein Wort der Freude über die deutsche Einheit, nichts über 2+4 und den heiligen Schwur, von deutschem Boden solle nur noch Frieen ausgehen, nichts zum Thema  Feier  des Endes des Kalten Krieges, was eigentlich doch auch Ende der Angst hätte bedeuten können und sprunghaften Wohlstand für alle.
Ein erbärmlicher alter Wicht  steht da im Parlament und darf sich produzieren. In einer Hinsicht hat das ehNaMag recht: der Auftritt bleibt in Erinnerung.  Als Denkmal der Primitivität.
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Geheimbrief bestätigt MAI-Analyse:
"Donnerstag, 6. November 2014

Bericht: "Momper von Schabowski über Grenzöffnungs-Pläne der DDR-Regierung informiert"
Berlins früherer Regierender Bürgermeister Momper soll schon vorab in Pläne der DDR-Führung eingeweiht gewesen sein, die Grenzen zum Westen zu öffnen. Das geht nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung aus einem bislang unbekannten, auf den 6. November 1989 datierten Brief an den damaligen Bundeskanzler Kohl hervor. Darin habe Momper angekündigt, dass voraussichtlich im Dezember für die Einwohner Ost-Berlins und der DDR eine weitgehende Reisefreiheit hergestellt werde. Dem Brief sei ein Geheim-Gespräch mit Günter Schabowski Ende Oktober vorausgegangen, das auf Wunsch des damaligen Ost-Berliner SED-Chefs zustande gekommen sei. Zudem habe der West-Berliner Senat laut Mompers Schreiben bereits am 31. Oktober 1989 eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung auf eine Maueröffnung eingesetzt und ab dem 3. November konkrete Gespräche mit den Stadtkommandanten der West-Alliierten geführt
"


Schabowski führte Geheimgespräche, es gab keinen "Versprecher", diese Art der Maueröffnung war abgekartetes  Spiel der geheimdienste incl. der westdeutschen Medien, die friedliche revolution"  ist ein romantisches Märchen ud nur die besonnene Haltung der Grenztruppen und entsprechende befehle der DDR-Regierung führten dazu, dass kein Schuss fiel.
Und der jahrelange Hintergrund besteht darin, dass es  gelungen war, die UdSSR "totzurüsten" und in die Afghanistanfalle Brzezinskis tappen zu lassen.

Konkret zum Brief (auf dem hutigen Wissensstand , also dradio referiert Bild referiert Brief) : die Aktion der Dienste zusammen mit Schabowski war ein "Vorziehen" der DDR-Regierungspläne mit dem  Ziel einer unkontrollierten  Situation an der grenze unter Inkaufnahme von  unzähligen Opfern - da war die Sauerei der Loveparade in Duisburg ein Windhauch dagegen.

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Anti-DDR-Hetze incl. Linkenhatz, Blinddarm-OPs und Sowjet-CDU

Vaatz, aber hai im Deutschlandfunk und Hart, aber fair im WDR

Wussten Sie, dass die DDR mit Blinddarm-OPs Regimekritiker niedermachte ( Min.35). Das "Unrecht am eigenen Leib erfahren" erhält da eine ganz eigene Bedeutung....

Das wurde allen Ernstes vom Moderator Frank Plasberg und Ines Geipel berichtet, hier zwar nicht transkribiert, aber nachzuhören. Nur zur Info: minimalinvasive OPs sind  HEUTE Standard - vor 30 Jahren nicht. Zumal nicht bei Not-OPs, und OPs am  Darm führen sogar ohne Zeitnot auch heute noch gelegentlich zu großen Narben und inneren Verwachsungen, bei Wundheilungsstörungen wird es noch wilder.

Ebenso völlig ausgeflippt der Vaatz:
"Aber Herr Ramelow hat aus freien Stücken sich dieser Partei angeschlossen, und diese Entscheidung macht mich fassungslos."
Ganz im Gegensatz zu CDU-Mitgliedern in der DDR. Diese erhielten zwar die Erlaubnis zur Bildung und Tätigkeit aller antifaschistischen Parteien und Gewerkschaften (10. Juni 1945) von der Sowjetischen Militäradministration und gründeten sich  demzufolge am  26.Juni 1945 in Berlin. Eine SED gab es zu diesem Zeitpunkt übrigens noch nicht. "vom 1. bis 4. Juli 1945 trafen die amerikanischen und britischen Besatzungstruppen sowie eine Vorausabteilung des französischen Kontingents in den ihnen zugewiesenen Sektoren ein."

Ja, das möchten die CDU-Größen seit bald 70 Jahren vergessen machen: die Gründung der CDU war eine Sache der Sowjets und nur der Sowjets als Zeichen des VERTRAUENS (um das Vaatz und Gauck so wichtige Wort zu strapazieren) in die antifaschistische Haltung des deutschen Volkes. Weder SED noch Amis waren da beteiligt. Und wer sich die Männer der ersten Stunde der CDU ansieht, weiß auch, warum. Kayser, Elfes  oder (später) der Reichskanzler a.D. Joseph Wirth traten für solche ungeheuren Dinge wie "Sozilismus aus christlicher Verantwortung" ein, wie es im Ahlener Progrmm der CDU dann seinen Niederschlag fand. Ahlen lag nicht gerade in der Sowjetzone. Wirth hatte sich  mit den Verträgen von Rapallo für eine Zusammenarbeit mit den Sowjets entschieden. Diese Position war nach 45 nicht von einem anderen Stern, sondern auch in der CDU  weit verbreitet.

In diesem Zusammenhang sehe man die Bemerkung von Vaatz, der  CDU-Mitgliedschaft (ernsthaft über 40 Jahre) als "Leidensweg" in der DDR darzustellen versucht (Vaatz verzichtet darauf, Blinddarm-OPs als  Martyrium darzustellen, immerhin):
"Ich habe mich damals erkundigt bei denjenigen, die schon 1945 in die damalige CDU eingetreten sind und ein Leben lang mit sich gehadert haben, ob sie den Platz dort freimachen wollen und dem Druck der SED nachgeben wollen, oder ob sie in dieser Partei bleiben wollen. Sie haben teilweise über 40 Jahre, 45 Jahre dort durchgehalten, und davor habe ich großen Respekt."
Das ist mehr als Geschichtsklitterung. Vaatz betreibt Propaganda wie im schönsten Kalten Krieg. Weiter kein Problem - er steht damit ja nicht allein.

Und vom Anbeginn der DDR bis zu ihrem Ende war es eben nicht so, wie uns so manches dargestellt wurde und wird. Die DDR im luftleeren Raum zu sehen ist  möglich, aber  luftler heißt eben auch Vakuum. Das ist nicht gut fürs Hirn.

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On 30 July 1961, two weeks before the erection of the Berlin Wall, Fulbright said in a television interview, "I don't understand why the East Germans don't just close their border, because I think they have the right to close it."

"Senator Fulbright hat am 30. Juli 1961 im amerikanischen Fernsehen gesagt (diese und andere Ergebnisse der Zeitgeschichte wären von Honeckers Verteidigung gewiß vorgebracht worden, wenn weiter gegen ihren Mandanten verhandelt worden wäre): "Die Wahrheit ist doch, und davon gehe ich aus, daß die Russen sowieso jederzeit die Grenze zumachen können. Ich meine, wir geben da nicht allzuviel auf . . . denn wenn sie die Grenze abriegeln wollen, könnten sie das schon nächste Woche machen - und sogar, ohne vertragsbrüchig zu werden. Ich verstehe nicht, weshalb die Ostdeutschen ihre Grenze nicht schon längst zugemacht haben, denn ich glaube, sie haben jedes Recht dazu."

mehr
 Hiroshima und der 13.August 61



Kohl und Marx
"Autor Schwan übertreibt nur ein bisschen, wenn er jubelt: "Da wird der Mauerfall vor 25 Jahren, das Ringen um die deutsche Einheit mit pointierten Worten als ökonomische Zwangsläufigkeit charakterisiert. Karl Marx hätte seine Freude an diesem Mann gehabt.""


Wie die DDR  abgetreten wurde

"Gorbatschow ging über die Bücher und musste erkennen, dass er am Arsch des Propheten war und das Regime nicht halten konnte", sagte Kohl.
Nüchtern.
Drastisch.
Wahr.
Und nicht ganz vollständig: welche Bücher - weshalb ....?
Jedenfalls  ging es um das "Wettrüsten" mit der UdSSR, um Kreditlinien etc., Aspekte, auf die der Kohl-Ghostwriter wohl nicht allzu detailliert eingehen wird, aber die das ehNaMag in seinem Dauerinteresse, Kohl zu schaden, ganz bestimmt nicht anspricht.

Der Kalte Krieg hatte Jahrzehnte gedauert, Gorbatschow zum Chef der SU zu machen, war die letzte verzweifelte Antwort der KPdSU  darauf.
Gorbatschows Signale bzgl. der DDR waren seit Jahren eindeutig, auf allen politischen Fluren wurde darüber geredet, ohne dass es nur eine Botschaftsbesetzung oder Demo gegeben hätte. Keine "Freiheitswillen"-Bekundungen, aber schon  lange die Vorbereitungen zur Übernahme. So hatte z.B. die Bilderbergkonferenz im Sommer 1988 dieses Thema:
"The German question revisited (De Duitse vraag revisited)"
http://nl.wikipedia.org/wiki/Bilderbergconferentie_1988
Bekanntlich wird eine Agenda schon  Monate zuvor an die künftigen Teilnehmer zusammen mit der Einladung versandt, die Festlegung des Themas als auch der Teilnehmer spricht Bände.
Wie es aber in den letzten Stunden bis zur Maueröffnung zuging steht hier:


Ja, die  Demos in Leipzig  und anderswo waren nichts anderes als Staffage in diesem Theater. Dass ich jemals Kohl zustimmen würde, hatte auch ich nicht gedacht.

Wie die innere Befindlichkeit Russlands zu dieser Zeit bis heute war und ist, steht hier:

"Ein Versuch Russland der deutschen Politik und den deutschen Medien verständlicher zu machen"

von Roman Kut

Wie Schabowski sogar selbst sagt, dass es "kein Versprecher" war -

und dabei sogar noch einen der vielen Gründe dafür selbst anführt:

"Ich habe mit Verzögerung geantwortet, weil ich eine Mitteilung hatte, dass frühmorgens ein Rundfunksprecher dies verlesen würde. Und das sollte juristisch den Zeitpunkt der Gültigkeit markieren."
Das hinderte ihn also nicht daran, GEGEN den  völlig üblichen , internationalen Standard zu verstoßen, der für wichtige Mitteilungen Sperrfristen vorsieht. Er, der gewiefte Presseprofi ...

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Der Mauerfall - ein Coup der Dienste
"....und ich weiß noch: so gegen  7 Uhr..."
musste der West-Berliner Polizeipräsident am 9. November 1989 zum Präsidium, da sei etwas wegen der Mauer. Das sagt Irmgard von Zurmühlen über ein plötzliches verlassen  der Geburtstagsparty von Ulrich Schamoni .
Um sieben Uhr war nichts an der Mauer. Nichts, gar nichts. Zu dem Zeitpunkt tat Schabowski gerade seinen "Versprecher". Erst spätabends sammelte sich Volk an den Grenzübergängen.  Zurmühlen beschreibt im Radiointerview von "erlebte Geschichte" haarklein, dass sie noch genug Zeit hatte, die Geburtstagsfeier Schamonis (Grunewald) zu verlassen, nach Hause (Neukölln) zu fahren (sich wahrscheinlich umzuziehen von Feierfummel auf Arbeitsklamotten an einem bitterkalten Abend) und dann zur Grenze (hier: Brandenburger Tor) zu fahren.  Wer Berlin ein wenig kennt, weiß, dass sowas dauert - und dass somit die  Zeitangabe bzgl. des Aufbruchs von PP Schertz plausibel ist.

Preisfrage also: weshalb konnte der Polizeipräsident IRGENDETWAS über  Vorgänge an der Grenze wissen, die erst STUNDEN später stattfanden?
Die Lösung ist banal: weil die Vorgänge  rund um den "versprecher"  geheimdienstoperation und inszeniert waren. Schertz erhielt einfach nur die Nachricht, dass  seitens Schabowskis - in Zusammenarbeit mit Westjournalisten - das Stichwort gefallen war.

MAI weist seit Jahren auf  die "Maueröffnung" als Inszenierung hin.

Mittlerweile  geben ehemalige Politgrößen der USA - so der damalige Botschafter - zu, dass ihnen die Annäherung BRD-DDR bei gegenseitiger Anerkenung (siehe den Honecker-Staatsbesuch bei Kohl 1987) mißfallen hatte, und dass man aktiv dagegenvorgehen wollte. Stabilisierung Europas bei eigener Außenpolitik der BRD und bei Weiterexistenz des sozialistischen Lagers? Fürchterlich - aus Sicht der USA.  Insofern bleibt zu untersuchen, wieviel Geld damals nach Ungarn und Polen ging. Die ungarische "Lockerung" des Grenzregimes war kein Zufall, sondern stand im rahmen einer Gesamtplanung.

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DDR - Einsackung

... eine Reihe anderer Zusagen. Dazu gehörte, dass die Armee des vereinten Deutschlands kleiner sein würde als die Bundeswehr bis zur Vereinigung - das waren 500.000, es waren in Zukunft höchstens 370.000, inzwischen sind es weniger - und auch, dass westliche Truppen nicht - also amerikanische, englische, französische - nicht auf dem Gebiet der früheren DDR stationiert werden. Also wir machten eine Reihe von Angeboten, um es Gorbatschow und Schewardnadse zu erleichtern, gegenüber den Gegnern in der sowjetischen Führung ihre Auffassung durchzusetzen.

sagte Genscher. Es gab also doch Vereinbarungen bzgl. des Ostens, Leipziger Flughafen, NATO-Ausdehnung usw., was derzeit gegenüber Russland bestritten wird.
 


Eine hochinteressante Abrechnung mit der "Stasi"


Kurzintervention in Sachen DDR-Sport 
 

MAI hat mit Sport sonst nichts am Hut. Aber  da ging mir derselbe soeben hoch:
Aus Versehen hatte ich den Deutschlandfunk eingeschaltet zu einer "Sport-Zeit", es lief 19.10 Uhr ff. die Sendung  "Sport am Sonntag"
Berichtet wurde über den DDR-Sport in den Zeiten der sog. Wende. Nun waren alle sportlichen Erfolge der DDR-Sportler bekanntlich auf Doping zurückzuführen, incl. dem Tor Sparwassers, der Fussball war zudem von der Stasi mit Zielwasser getränkt worden. Brutal. Beide beschwerten sich später noch über das Doping, der Ball und Sparwasser selbst. Da war die BRD-Abwehr in den Mannschaftssportarten machtlos ... Auch all die anderen DDR-Sportler leiden noch jetzt. Es war übel. Nicht  staatliche Förderung, ausgeklügelte  Trainings, hohe Leistungsbereitschaft und Motivation waren Gründe für die Erfolge, nicht Kaderaufbau, Teamgeist, sportärztliche Betreuung. Nicht soziale Sicherheit und Zukunftsprspektive auch nach dem Abtrainieren. Nicht etwa Freude am Sport bei Sportlern und Zuschauern, ausgeklügelte Trainingsmethoden, schulische Förderung und Beobachtung möglicher späterer Spitzensportler. Nein, es waren die Dopings.

Und deshalb versagten die Spitzensportler der DDR sofort nach ihrer Flucht oder Übersiedlung in den Westen, weil ihnen das altbewährte Mittelchen jetzt fehlte. Henri Maske wurde zur Null, Katharina Witt konnte nur noch über das Eis torkeln, die Krabbe vertrug das neue Westdoping gar nicht. Almsick machte sich nur noch lächerlich, die Franzi. Und weil das so war, verzichteten alle deutschen Sportfunktionäre schon seit Jahrzehnten auf Abwerbevrsuche gegenüber DDR-Sportlern.
Das alles  hat der Deutschlandfunk vergessen zu erwähnen. Weshalb wir hier eben  dies nachtragen müssen.

Scharping, schon zu Zeiten seiner regierungstätigkeit in Sachen kosovo ein freund  von gerader Aufrichtigkeit, Wahrheit unnd ehrlicher menschenliebe, schüttelte es vor all den DDR-Sportlern, und er setzte sich dann an der Spitze des bundesdeutschen Radsports für Sauberkeit im Sport ein.  Innenminister Schäuble, als solcher auch Sportminister,  verwehrte sich vehement gegen jegliches Doping.  Die bundesdeutsche Pharmaindustrie erließ ein internes Verbot der herstellung jeglicher Substanzen, die  gesundheitsschädlich sein könnten.
 



 

Ein 9/11 der anderen Art
Die Maueröffnung: eine Medieninszenierung des Westens
 "Als SED-Politbüromitglied Günter Schabowski am 9. November 1989 um 18.53 Uhr auf einer internationalen Pressekonferenz verkündete, dass eine neue Reiseregelung "unverzüglich" in Kraft trete, war der West-Berliner Senat bereits seit gut sechs Stunden alarmiert. Am Mittag hatte aus Ost-Berlin "Bild"-Reporter Peter Brinkmann dem West-Berliner Wirtschaftsstaatssekretär Jörg Rommerskirchen ausrichten lassen, dass die innerdeutsche Grenze noch am Abend geöffnet werde - Rommerskrischen vertraute der Nachricht und ließ die Verwaltung im Eiltempo die nötigsten Vorbereitungen treffen. "

Zum Vergleich die WELT-Version: die Rolle des Peter Brinkmann wird auf  eine falsche Frage während der Pressekonferenz beschränkt, und er sei  angerufen worden, nicht umgekehrt. "Wer genau dem Senat diesen Tipp gegeben hat, ist unklar". Oberst Lauter und seine zwei  Mitarbeiter werden als  Menschen, die nicht gefrustet werden wollen beim Erklären, gekennzeichnet.

Wusste der Senat also auch, dass sich  Schabowski "versprechen" würde?
"Rommerskirchen: Was mich heute sehr wundert ist, dass man sich in dieser Schabowski-Sache nicht vernünftig verständigen kann. Das war für mich kein Versprecher. "
 

"Die Medien haben hier als Geschichtsbeschleuniger gewirkt"
Gründungsintendant Elitz schreibt Journalisten eine aktive Rolle beim Mauerfall zu Ernst Elitz im Gespräch mit Friedbert Meurer

"Er sagte mir, ich solle nicht vergessen, Schabowski dort nach dem Reisegesetz zu fragen."

Also nicht ganz zufällig. Gewiss war es aber ein Zufall, dass hajo Friedrichs abends in den Nachrichten davon sprach, die Tore der Mauer ständen weit offen.

Ebenso wie Schabowski zufälligerweise nicht wusste, was auf seinem Sprechzettel stand und wie es gemeint war.

Jede Interpretation  des Vorgangs als inszenierte Grenzaufhebung  wäre schiere verschwörungstheorie. Gewiß, man könnte sich fragen, weshalb um alles in der Welt der ADN-Chef einen Journalisten quasi "beauftragt", nach dem zu fragen, was tagtäglich Thema in der DDR und  der BRD war: die Reisefreiheit von DDR-Bürgern. Auch könnte man sich fragen, weshalb  womöglich die DDR-Führung ein Interesse daran haben könnte, um drei Ecken diesen Ball zu spielen - da Schabowski dieser angehörte, hätte er freudestrahlend die Nachricht verkünden können, als souveränen Akt eben der DDR. Mit Visa-Antrag natürlich, unter Wahrung der Grenze.

"Darin stehen Sätze wie: "Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt." Und: "Die zuständigen Abteilungen Pass- und Meldewesen" der Volkspolizei seien "angewiesen, Visa zur ständigen Ausreise unverzüglich zu erteilen". Damit ist eigentlich klar, dass die DDR-Bürger zunächst zur Behörde müssen, um dort einen Antrag zu stellen - wenn die Ämter am nächsten Morgen wieder öffnen. 
Doch Schabowski unterläuft ein für die Existenz der DDR verhängnisvoller Fehler. "Wann tritt das in Kraft?", fragt einer der Journalisten nochmals. Und der Informationssekretär des ZK stottert: "Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich." Schabowski kann ja nicht ahnen, dass die DDR-Bürger ihn beim Wort nehmen und "sofort" losstürmen.
Kann er nicht? Kann er: wenn seine letzten Sätze aus dem Zusammenhang gerissen in den West-Sendern getrötet werden. Dafür war u.a. Friedrichs zuständig. Verbunden mit der Fehlinformation, die Mauer sei offen.
"... ist ihm die von Schabowski in die Welt gesetzte Information entgangen, die sich in den Medien binnen kurzem zu der Formel verkürzt hat: "Die Grenzen sind offen."
Da hat SICH die Information verkürzt. Zu einer Formel. Um 19.00 Uhr. NICHTS war zu der Zeit offen.

"Das kann Robin Lautenbach eigentlich nicht bestätigen. Der SFB-Reporter steht auf westlicher Seite der Mauer und berichtet live, exakt um 22.47 Uhr: "Hier in der Invalidenstraße auf der anderen Seiten haben die Grenzpolizisten offenbar diese Weisung noch nicht bekommen, oder sie haben sie nicht verstanden. Aber an sehr vielen anderen Grenzübergängen, nicht nur in der Bornholmer Straße, wir haben es auch gehört von der Sonnenallee und vom Ausländerübergang Checkpoint Charlie, ist es offenbar bereits möglich, mit dieser neuen Regelung völlig komplikationslos nach West-Berlin zu kommen." Das stimmt nicht, aber Lautenbach kann von der "Ventillösung" der Grenzer nichts wissen."
In der Lügen-Verbreitung steht Hajo Friedrichs also nicht allein ...

 Nur scheinen  die Herren West-Schlapphüte zu wissen, dass das grenzregime verwundbar ist, dass strikte Anweisung gegeben wurde, nicht zu schießen. Oder sie wissen es auch nicht und lassen es darauf ankommen?

Nun gibt es sowohlden ADN-Chef nicht mehr noch Hajo Friedrichs, und nicht mehr die DDR-Führung. Also lässt sich viel erzählen. Und auf jeden Fall war alles Zufall. Keinesfalls handelt es sich bei den drei Journalisten bzw. Medienzuständigen Friedrichs, Schabowski und Ehrmann um gekaufte Subjekte.

6. November 1989. Das DDR-Fernsehen sendet Meinungen von Bürgern zum neuen Reisegesetz-Entwurf:

Es war DAS Thema in diesen Tagen. Der Schabowski-"Versprecher" war abgekartet, und zwar  ganz bestimmt nicht durch die SED. Damit war aber das chaotische Durcheinander an den DDR-Grenzübergangsstellen mit dem Potential zu unbedachtem Schusswaffengebrauch der DDR-Grenzer PROVOZIERT.

Ein Glück, dass alles friedlich abging. Aber dafür gab es kein Zusamenwachsen von DDR und BRD, sondern eine Übernahme. Das war das Ziel, mission accomplished.

»Für ein halbes Jahrhundert Frieden hat es sich gelohnt«
Gespräch mit Manfred Döring. Über das Wachregiment »Feliks Dzierzynski« des Ministeriums für Staatssicherheit, über Gewißheiten, Zweifel und das Ende der DDR

Gefälschte Geschichte
Rede. »Die Öffnung der Staatsgrenze der DDR am 9. November 1989 – ein Ereignis von historischer Tragweite und widersprüchlichem politischen Charakter« (Teil I)
Von Egon Krenz
Ringen um die DDR
Rede. »Die Öffnung der Staatsgrenze der DDR am 9. November 1989 – ein Ereignis von historischer Tragweite und widersprüchlichem politischen Charakter« (Teil II)
Ohne einen Schuß
»Die Öffnung der Staatsgrenze der DDR am 9. November 1989 – ein Ereignis von historischer Tragweite und widersprüchlichem politischen Charakter« (Teil III):
"Ich übergab ihm mein Exemplar der Reiseverordnung (keinen Zettel, wie jetzt behauptet wird) mit dem ausdrücklichen Hinweis: »Das ist die Weltnachricht«. Schabowski vergaß aber, die Verordnung zu erwähnen. Erst 18.53 Uhr stellte ihm ein Reporter eine Frage zum Reisegesetzentwurf."

"Den Bürgermeister trifft die Weltsensation nicht gänzlich unvorbereitet. Am 29. Oktober hat er seinen Ost-Berliner Kollegen Erhard Krack nebst SED-Sekretär Schabowski bei einem Gespräch im Palasthotel kennen gelernt. Am Ende der Unterredung eröffnete Schabowski ihm, wie Momper fand, ziemlich unvermittelt: "Übrigens - wir werden Reisefreiheit geben." Was er denn damit meine, fragte Momper. "Richtige Reisefreiheit", versicherte Schabowski: "Jeder DDR-Bürger kann reisen, wohin er will. Er kann die DDR auch auf Dauer verlassen.
Schabowski und Momper und damit "der Westen" wußten Bescheid. Sie PLANTEN. Sie richteten sich darauf ein. Ein "spontanes" Gestammel gab es nicht. Kohl überrascht? Vergesst es. 
Die einzigen, die   spontan waren, waren DDR-Bürger und DDR-Grenzer. Auf deren Rücken wurde Weltpolitik ausgetragen, sie waren die Versuchskaninchen für die Frage, ob Blut fließt oder nicht. 

9/11: der Tag steht für BBB - Begrüssungsgeld, Bananen und Beschiß.
 

"Der Bürgerprotest stellte die Legitimitäts-, aber nicht die Systemfrage" - weshalb auch viele SED-Mitglieder unter den Demonstranten und auch unter den Rednern auf den kundgebungen waren. Also eine systeminterne Auseinandersetzung. Geheimdienste, die in dieser Situation NICHT versuchen, das Ruder  zu ihren Gunsten, im Sinne ihrer Auftraggeber herumzureißen, müßte man wegen Arbeitsverweigerung  rechtlich belangen. Es grenzt an Irrsinn, davon auszugehen, dass die Dienste in ihrer geballten Konzentration in Westberlin untätig geblieben waren. 

"Diensthabender: "Ja,ja, die wollen alle rüber. Und die tun laufend bei uns das Programm unterbrechen und machen das mit der Reiseregelung bekannt."
200 Leutchen vor dem Brandenburger Tor -WESTseite - reichten nicht. Bei weitem nicht. Also Programmunterbrechungen etc. - obwohl die Programm-Macher wußten, dass Schabowski nicht nur gestammelt hatte, sondern den Text mit der VOLLSTÄNDIGEN Regelung der Visabeantragung vorgelesen hatte.

Wie heikel das Thema war, zeigt Schabowskis morgendliches WDR-Interview:
"Schabowski räumte ein, dass die Vorlage des Entwurfs für ein Reisegesetz vielleicht etwas übereilt gewesen sei. Doch sollte erreicht werden, dass bis Jahresende "vollendete Tatsachen" geschaffen werden." Am Morgen wußte er noch,  WANN die Vollendung der Tatsachen anstand.

Deutschlandfunk - Interview mit Hans-Hermann Hertle (Audio):
"der Einigungspozess hätte so nicht stattfinden können"
"Aber am Abend des 9.November waren auch ganz entscheidend die Westmedien. .... Indem die Medien das meldeten, was noch gar nicht eingetreten war, haben sie es quasi herbeigeführt..."
 


Neues zum Geheimdienst- und Mediencoup des sog. "Mauerfalls"! s.u. Jede Stunde rückt das Puzzle mehr zu einem Bild zusammen - 20 Jahre lassen offenbar die Zungen gelenkiger werden.
 

Und wenn der November noch so grau ist: DAS HIER hilft.

"Nicht nur die DDR, sondern auch die Bundesrepublik hat ein Spitzelsystem aufgebaut und ihre Bevölkerung flächendeckend überwacht, durch V-Leute des Verfassungsschutzes, der politischen Polizei und eben durch Post- und Telefon-überwachung. 
Die Westdeutschen waren keineswegs nur Opfer des Kalten Krieges, wie sie sich selbst gerne sehen, sondern auch Akteure und Gestalter des Kalten Krieges"

Wer sich über 100.000 Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit aufregt, sollte bedenken, wie die Einwohnerzahl der DDR zur BRD in Relation steht: 1:3 (20 Millionen zu 60). Die BRD heute hat 260.000 Polizisten, plus ca. 40.000 Zollbeamte. Macht 300.000. Im Gegensatz zur DDR-Zählung sind aber die Putzfrauen, Gärtner usw. NICHT mit gerechnet. Ja, und es fehlen der BND. Der Verfassungsschutz samt  Spitzel. Die Steuerfahndung. All die privaten Wachdienste. Der MAD. Usw. usf., nicht zu vergessen die mitarbeiter und Spitzel der "befreundeten" Dienste, und das sind mehr als nur die CIA. Dem gegenüber war die Stasi ein Knabenchor, allerdings hoch effektiv.

Herr Schirrmacher  adelt posthum Hajo Friedrichs mit der skurrilen und erlogenen Uminterpretation einer Lüge:
"Wo es geschieht, vergisst man es nie wieder. Ein solcher Moment war Hajo Friedrichs’ Tagesthemen-Moderation am Abend des 9. November 1989, oder besser: Es war ein Satz, den damals in dieser Eindeutigkeit und zu diesem Zeitpunkt völliger Verwirrung kein Politiker zu sagen wagte und der, wie wir heute wissen, wie ein Fanal auf viele Zuschauer in der DDR wirkte. Er lautete: „Das Tor in der Mauer steht weit offen.“"
Bekanntlich gab es schon zuvor Situationen, in denen jemand aufstand, damit es der Wahrheitsfindung diene. Schirrmacher versucht den Eindruck zu erwecken, Hajo Friedrichs habe SPONTAN diesen Satz gesagt (dreieinhalb Stunden nach dem "Versprecher" des unverzüglichen Berlin-Parteibonzen. Übrigens: auch Brender hatte  Stunden, sich den Gag mit "Herr Schröder" einfallen zu lassen....

Ein MAI-Leser kommentierte:
"Als wie blöd der Schirrmacher sich hier erweist, indem er bei der Schilderung
des Sachverhaltes schlicht schummelt und Friedrichsens Ansager als "live"
ausgibt, wird nur noch davon übertroffen, wie viele Schnitte in seiner
Wahrnehmung vornehmen muß, um Brenders Elefantenrundendickköpfigkeit 
bei der Wahrung der Deutungshoheit der Medien als Glanzleistung des Stolzes 
vor Fürstenthronen auszugeben. Das Fernsehen ist nicht selten ein Live-Medium,
aber immer ein Moment-Medium der absolut erzwungenen volatilen Gegenwärtigkeit."



 
 

Streitobjekt DDR
Essay von Kurt Pätzold, vom Feinsten. Die Debatte über den sozialistischen Staat lädt zum Nachdenken über geschichtliche Alternativen ein. Sie wird aber als Sieg der Marktwirtschaft geführt
 



 
 

»Der Osten verarmt, vergreist und verdummt«
Gespräch miit Edgar Most über die Fehler und Tricksereien Honeckers, die Kolonialisierung der DDR und darüber, wer Treuhand-Chef Rohwedder ermordet haben könnte
JW-Interview von Peter Wolter
 

  Die Welt wie sie ist -
eine JW-Fotoreportage zur Nicht-Existenz des Palasts der Republik


 

DDR im Nebel

"Späteren Historikern wird es einmal rätselhaft erscheinen, mit welcher frappierenden Übereinstimmung sowjetische und bundesdeutsche Medien im Herbst 1989 Imagepflege für Leute wie Modrow oder Wolf betrieben." schrieb die WELT vor fünf Jahren. Und die BILD weiss gar von einem Anruf aus dem Politbüro:
"Was geschah wirklich am 9. November 1989"?

Der Haupt-Hebel wurde in Moskau angesetzt, das ist das Wesentliche.
 


»Wir wollten ein militärisch neutrales vereintes Deutschland«
Gespräch mit Hans Modrow. Über Gespräche mit Michail Gorbatschow zur deutschen Problematik, den Drei-Stufen-Plan zur Vereinigung und die NATO-Ausdehnung nach Osten
Interview: Arnold Schölzel
 

(c) Andreas Hauß, Dezember 2009
http://www.medienanalyse-international.de/ueberblick.html

Im Übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.