Buchbesprechungen

In lockerer Folge hier Hinweise auf Bücher, die wichtig sind (aber nicht nur zu 9/11) 

# Elsässers Abwatsche des teutschen Sonderwegs
# Zu Epplers unsäglichem Bändchen "Privatisierung der politischen Moral?"
Hier auf Englisch eine ganze Enzyklopädie als pdf-File:
http://globalfreepress.com/ewing2001/911_Encyclopedia.pdf
Danke an Nico Haupt und 9/11Skeptiker um ihn!

Mit Thierry Meyssans Bestseller L'Effroyable Imposture (The Appalling Fraud) (in Frankreich die Nr.2) haben wir uns am intensivsten hier beschäftigt. Es wird dabei wohl auch bleiben.

Mit Brisard und Dasquié ("hidden truth") setzte sich Jared Israel hier auseinander, und die Village Voice hier..

"Angriff der Falken" von Wolfgang Eggert ist KEIN Buch über den 11. September, wie das Titelfoto vielleicht nahelegen könnte. Der Untertitel lautet: "Die verschwiegenen Rollen von Mossad und CIA bei den Anschlägen vom 11. September". Darum soll es gehen, geht es jedoch nicht. Die schöne Möglichkeit, "aus einem Guß" über den 11.9. zu schreiben, verpaßt Eggert, weil sein Ziel ein anderes ist - und selbst das verpaßt er...
Nach einem psychologisierenden Vorwort von Gerhard Wisniewski ("Er entwirft damit ein ganz anderes Bild...") stellt Eggert die bekannten Fragen, ähnlich wie das "Schweigekartell", deren Beantwortung er jedoch nicht beginnt. Auch sind falsche Fragen dabei: "Wie haben wir uns zu erklären, daß sämtliche Flugschreiber und Stimmaufzeichnungsgeräte keinerlei auswertbare Daten enthalten?"(S.17) Wer so fragt, klinkt sich aus der Diskussion über die Nichtveröffentlichung der Flugschreiber der UA93 aus. 
Stattdessen erhalten wir ab S.22 "verdächtige Spuren" geliefert in diesem Stil: "Praktisch in Stundenfrist wußten beispielsweise israelische Medien zu berichten, daß Islamisten die Fäden gezogen hatten." Das ist nicht falsch. Die US-Presse und die deutsche wußten das "beispielsweise" aber auch zu berichten. Und noch einige Presseorgane anderer Länder mehr. Aus diesem Gebräu bestehen ganze Kapitel. Das Kapitel "Verlierer und Gewinner des Anschlags" beantwortet Eggert mit "Israel profitiert also ganz zweifellos ..." und bemüht gar ausgerechnet den ehemaligen pakistanischen Geheimdienstchef als Zeugen dafür, dass der israelische Geheimdienst hinter allem stand.(S.32). Profitierte die pakistanische Regierung etwa nicht auch? Und die britische, die deutsche (Schilys Gesetzespaket), die US-Regierung und die chinesische? Die marokkanische Regierung besetzte sogar das kleine Mittelmeerinselchen mit der Begründung "Kampf gegen den Terror". Was also sagt uns das alles in Bezug darauf, was am 11.9. passierte? Nichts. Nullkommanichts.
Wer sich auf den folgenden 150 Seiten  dringend informieren lassen möchte über den "Global Player Mossad", Juden in amerikanischen Positionen, die Geschichte des Nahostkonflikts usw. und dazu kein wissenschaftlicheres Buch findet, kann hier dann etwas dazu lesen.
"Wer zog dann die letzten Fäden ...?" fragt Eggert nach einigen Annahmen (nicht etwa Fakten), und suggeriert dann "War es womöglich tatsächlich der Zionstaat...?"(S.158) Gääähn.

Auf S.201 in "Die Fährtenlegung zu den "Terror-Piloten"" könnten wir fast wieder aufmerken, werden aber bitter enttäuscht. Gleich eine Seite weiter beantwortet Eggert die Frage, ob die angeblichen Hijacker -als Entführer oder selbst entführte Dummys- überhauptdie Flugzeuge bestiegen, wie folgt: "Die Frage soll an diesem Ort ebenso zurückgestellt werden wie die Klärung der haarsträubenden Unlogik ..." des Flugtrainings ausgerechnet in der Höhle des Löwen. Schade. Wichtiger sind Eggert die Eigentumsverhältnisse des WTC: Larry A. Silverstein. Ha! Ein Jude! Ein "begeisterter Zionist" sogar! Und er verdient am11.9.! Ja dann wissen wir nun alles. Es war mal wieder der Jude. Irgendwie zumindest. 
Aus einigen herbeigeholten Parallelen zwischen russischen Ereignissen und denen in den USA resultiert dann als letzter Satz: "Stellt dich die Frage, ob der russische Geheimdienst hier  nicht auch ein wenig seine Finger im Spiel gehabt haben mag."
Na ein Glück, dass sich diese Frage selber stellt und nicht Herr Eggert der Fragesteller ist.
Wer dringend mit derartig konkreten Fragen konfrontiert werden möchte, wer nach so richtig schön antisemitischer Lektüre japst, wer schon immer mal alles Böse dieser Welt bei Israel suchte, aber es bisher nicht fand: hier ist das leuchtende Werk Eggerts. Und es soll gar eine Trilogie daraus werden! 
Pfui Teufel. So etwas hängt leider in der Bewegung der 911-Skeptizisten mit drin, und die mainstreeam-Medien machen sich einen Spaß daraus, diesen raunenden Quark mit den wirklichenFragen zu vermischen und diese so zu desavouieren. Da kann man wohl nichts machen außer zumindest Eggerts Buch rechts liegen zu lassen.


DAS SCHWEIGEKARTELL
+ + + Fragen und Widersprüche zum 11. September + + +
Bestell- und Zusatzinfos zum Buch unter
http://www.trampelnde-elefantenherde.de
 Die Kritik des Sammelbandes in der Jungen Welt

(Vorläufige erste Sätze entsprechen meinem Lesefortschritt, wird also noch ergänzt):
Der eher auf Kulturbände spezialisierte Kai Homilius Verlag legt einen Sammelband mit Aufsätzen zum 11.9. vor, die es in sich haben. Der erste Eindruck: Solide. So ein Leineneinband und das Know-How aus dem bisherigen Verlagsprogramm heben schon den Inhalt hervor. Was das Herz begehrt: vom anregenden Klappentext über weiterführende web-links und einem Glossar bis zu einem Register. So ein richtig schönes Arbeitsbuch. Anmerkungen und Quellenbelege seitenweise. Ganz stark sind die offenen Fragen, die Verlag und Herausgeber aus den Autorenbeiträgen herauszogen. Es sind sage und schreibe 7 volle Seiten, in 6 Gruppen gegliedert. 

Womit wir bei Autoren und Herausgeber sind. Alle namhaft, und ein bunter Reigen dazu. Schmollend notiere ich: das Internationale Institut für Medienanalyse und Friedensforschung wird zwar benannt (vor dem ND als Quelle, was schmeichelt), aber mich sprach man nicht an auf einen Beitrag. Nachweislich ist die website /finger.html die älteste und umfangreichste Informationsquelle, und alle dürfen sich auch gerne bedienen. Unverständlich ebenso, weshalb Andreas von Bülow (auf den ebenfalls x-fach Bezug genommen wird) nicht mit einem eigenen Beitrag vertreten ist (obwohl anscheinend mal geplant). Vielleicht deshalb, weil sowohl Bülows Fragen als auch meine eingearbeitet sind in die Beiträge der anderen? Schauen wir mal.

Die Autoren: Schölzel, der Junge-Welt-Chef, stellt in seinem Vorwort den 11. September in den globalen Zusammenhang, in den er gehört. Um sich versammelt er den NATO-Analysten Rainer Rupp, der im Planungsstab der NATO Wissen nicht nur akkumulierte, sondern schon frühzeitig den Friedenskräften weitergab, Eckart Spoo von der "Ossietzky", den Geheimdienst-Spezialisten Schmidt-Eenboom, Branstner sagt etwas zur Sprache der Medien, und der kann das, und in seinem Fach kennt sich auch Pradetto aus - über die UNO kann der Prof. an der BuWe-Hochschule in Hamburg wohl am besten schreiben, und das Völkerrechtsthema deckt der Rechtsanwalt Elken noch separat ab. Vom Neuen Deutschland kommt der sicherheitspoltische Experte Heilig, Eichner als langjähriger MfS- Mitarbeiter hat zur Banken-Geheimdienst-Connection kompetente Auskunft, und die Schäfers als beim Weißen Haus und der UNO akkreditierte langgediente US- Spezialisten berichten über den US-Staatsterror. 
Und eine verschwörungstheoretische Abrundung durch Feist, der philosophisch und friedenspolitisch Feindbilder zerlegt, durfte nicht fehlen. Matthias Bröckers wird im Dokumentenanhang mit seiner "WTC - ConspiracyXXXV" aufgenommen.

Nun geht es ans Lesen: für Sie und für mich. Einen Beitrag kenne ich  schon durch den Vorabdruck in der Jungen Welt. Aus meiner und der Sicht eines ausgewiesenen Völkerrechtlers (der nur sagte "ich hätte es nicht besser sagen können") einfach Spitze, was Dieter Elkens Tastatur rausließ:

Leseproben: Zurück zum Faustrecht?
Ein NATO-Bündnisfall?
Einerseits will ich mich in den "unbedarften Leser" versetzen, andererseits habe ich meine Interessen und mein Vorwissen. Beides sagt mir jedenfalls beim zweiten Blättern: ein vernünftiger timetable könnte einer Neuauflage nicht schaden (ein grober wie Rupperts "Lucy" und ein auf die entscheidenden Stunden konzentrierter wie der von mir.)

Begonnen habe ich mit - Branstner. Weil, wenn der wettert, dann donnert, blitzt, poltert und grummelt es gewöhnlich. Ich wurde -zunächst- enttäuscht. Statt einer Analyse der kriegsgeilen Sätze der lügenden Medien (das hatten wir schon zur Genüge in den letzten Jahren, aber das hatte ich erwartet) las ich sehr nachdenkliche Worte, resigniert wirkend. Da schrieb ein alter, abgeklärt weiser Mann, und bevor ich darauf dann am Ende nochmal eingehe, zitiere ich vorerst nur einen Satz daraus, der auf Anhieb so gar nicht zum Thema passen will: 
"Das Ahlener Programm der CDU war nach ihm (dem 2.Weltkrieg, A.H.) bedeutend progressiver als der Programmentwurf der PDS von heute." Da legt der politische Mensch die Ohren an, denn das ist wahr. Und schlimmer noch: es zeigt, wo wir stehen.



Anders Rainer Rupp. Analysierend, abwägend, in Beziehung setzend und immer sauber recherchiert und belegt sein Beitrag "alle Warnungen verschlafen?" Geleitet durch die Zielvorgabe, arbeitet Rupp das Verhalten des US-Geheimapparats ab: angeblich weniger gewußt zu haben als der Rotzlöffel Lindh, der als "amerikanischer Taliban" ins Herz der AlQaida vordrang. Allgemeine Warnungen und konkrete Warnungen erhalten zu haben, sauber gelistet von Rupp. Und nun die Erknntnisfalle bei ihm - offenbar dem Fortschritt der eigenen Erkenntnis angepaßt:
"Die völlige Gleichgültigkeit ... gegenüber dem bevorstehenden Terrorangriff ... an den Tag gelegt wurde kann nur durch eine wahrhaft unglaubliche Inkompetenz erklärt werden." (36)  "Nur durch"? Der Folgesatz konterkariert schon diese seltsame Festlegung, und verschiedene andere Erkenntnisse ebenso. Z.B. die, dass zwei des Terrorismus verdächtigte Männer am 11.9. unter ihrem eigenen Namen zwei unterschiedliche Flieger besteigen konnten. So daß Rupp auf S. 50 die Dummheits-Erklärung ergänzt: 
"... hat die Führung der US-Geheimdienste gar nicht versagt ...".
Gut möglich. Zumal scharf pointiert festgestellt wird: "Der Tatsache, dass die US-Ermittler innerhalb von 24 Stunden nach dem 11. September zielsicher "herausgefunden" haben, dass die Spur zu bin Laden und den Taliban nach Afghanistan führte, verdankt die US-Regierung, dass nicht nur in Zentralasien US-Militär dauerhaft etabliert werden, sondern auch auf anderen Kontinenten ohne große Probleme der Rechtfertigung alte Rechnungen beglichen und der globale Machtanspruch der USA durchgesetzt werden konnte." Das war schon scharf, aber es geht noch kürzer: "Weltherrschaft in 24 Stunden"; und nicht zu vergessen die Faschisierung und Massenhysterie in den USA selbst. Nur wenn, lieber Rainer, Dein Erkenntnisfortschritt offenbar in der Erarbeitung Deines Beitrags von den ersten bis zu den letzten Seiten wuchs bis hin zu diesem Punkt, dann wird die Frage nach der "Verschlafenheit" in der Überschrift recht obsolet. Aus Deiner detaillierten Analyse, dass Warnungen vorlagen und "verschlafen" wurden, erfolgten doch nicht nur faktisch die Stunden des 11.September. Sondern auch die Notwendigkeit, die Abläufe dieses Tages selbst zu recherchieren und nicht den Spiegel- Bildberichtern zu überlassen. Aus dem jahrzehntelangen Training, nur reine Fakten zu eruieren, herauszuschälen und zu evaluieren (so erkläre ich es mir), ergab sich evtl. die Scheu vor Ungeklärtem. Nur schließt sich nicht notwendigerweise, dass ein offener Widerspruch nicht auch ein analysewerter Fakt sein könnte. Der Widerspruch, die offene Frage - sie müssen nicht geschlossen werden. Ein halbgelöstes Problem ist keine Verschwörungstheorie. Der Hang zur Prägnanz, der Wunsch mittels hieb- und stichfester Fakten die Welt zu erklären, ist lobenswerter Marxismus. Sich in Widersprüchen zu bewegen, sie zu benennen, Tendenzen anzusprechen, aber auch! Da gibt es Zeitangaben bei den Quellen von Mitte März - evtl. wurde dem Autor schlicht die Zeit zu knapp vor dem Abgabetermin. Schade. Oder der 11.9. selbst war der ausgefallene Beitrag von von Bülow?

Dann muß ich das Buch "24 Stunden, die die Welt erschütterten" wohl selber schreiben. Denn wir lesen zwar bei Rupp:
"Nun hatte sich jedoch heraus gestellt,dass etliche der so verdächtigten Selbstmordattentäter sich bester Gesundheit erfreuten." aber es fehlt die Konsequenz bzgl. des zu erforschenden Gegenstands. Der 11. September muss dann nämlich anders verlaufen sein als uns bisher dargestellt.
Dieser von Andreas von Bülow eingebrachte Aspekt wird auf 
http://www.medienanalyse-international.de/finger.html und insbesondere unter 18) Passagierlisten behandelt.
Jared Israel war es, der das Verhalten des US-Luftfahrtbehörden und der airforce detailliert untersuchte.
Von mir stammt die Analyse der Lüge, es seien von Cape Cod zwei F-15 aufgestiegen, jedoch zu spät gekommen.
Jared wiederum hat haarklein das Verhalten Bushs am Morgen des 11.9. in Sarasota analysiert.
Mike Ruppert stocherte in der CIA-Börsenfrage herum (was wohl noch ein Thema des Buchs ist, muß ich noch lesen)

Jedenfalls gibt es ohne jede Verschwörungstheorie ganz exakte Infos über das, was am 11.9. ganz bestimmt anders als dargestellt verlief. 

Nun aber wieder zurück dazu, was in "Das Schweigekrtell" zu lesen ist (und nicht, was leider nicht zu lesen ist):
 

Die elektronische Zeitung "Schattenblick" rezensierte wie folgt (Auszüge):
...
 Zwar hebt Schölzel in der Kürze der Einleitung
> lediglich auf das Szenario der kriegerischen Ressourcensicherung
> in Zentralasien ab, das die Agenda der Washingtoner
> Hegemonialinteressen bestenfalls zu einem Teil abdecken dürfte,
> doch der grundlegende Vorwandscharakter des Kreuzzugs gegen den
> Terrorismus ist damit bereits ausgesprochen.
>
>    Die Stärke des Buches liegt vor allem in der übersichtlichen
> Aufbereitung der "Fragen & Widersprüche zum 11. September", die
> in dem Kapitel "Offene Fragen", kondensiert aus den Beiträgen
> diverser Autoren, auf sieben Seiten aufgelistet werden. Mit ihnen
> wird artikuliert, was sich viele Menschen angesichts der
> offenkundigen Inkohärenz einzelner Nachrichten bereits gefragt,
> in der Breite wie Dichte der Auslassungen jedoch kaum zur
> Kenntnis genommen haben dürften. Selbst wenn die Fragen - wie
> auch die folgenden Beiträge - nicht ganz frei sind von
> Wiederholungen, so lassen sie ein halbes Jahr nach dem 11.
> September erkennen, daß der behördliche wie mediale Umgang mit
> den Anschlägen nach herkömmlichen Maßstäben politischer
> Lauterkeit und rechtlicher Korrektkheit ein ganzes Pandämonium
> aus Skandalen bildete, gäbe es einen Resonanzboden im Sinne
> öffentlicher Aufklärung.
>
>   ....Da es sich dabei nicht um intellektuelle
> Spielereien handelt, sondern die Anschläge nach wie vor als
> Begründung für einen unterschwelligen Weltkrieg herhalten, können
> die hier aufgeworfenen Widersprüche nicht genügend Verbreitung
> finden, um die Saat des Zweifels zum Gift des prinzipiellen
> Mißtrauens gegenüber den Strategien der planmäßigen Verdummung
> reifen zu lassen.
>
>    Besonders geeignet dazu ist der Beitrag des Journalisten René
> Heilig, der die Ermittlungen zu den Anschlägen genauer unter die
> Lupe nimmt und sich dabei der gebotenen Seriosität des bloßen
> Aufwerfens von Fragen befleißigt, anstatt dem Gewebe der
> Propaganda durch Spekulationen zu entsprechen oder gar mit
> vermeintlichen Ergebnissen aufzuwarten, wie es der
> Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenboom tut. Dessen Beitrag
> über "Nachrichtendienste im Anti-Terror-Krieg" wartet zwar mit
> einigen interessanten Hypothesen zur innerimperialistischen
> Konkurrenz im Rahmen des Afghanistankrieges auf, die jedoch nicht
> weniger als alle anderen Ausführungen des Autoren daran kranken,
> daß er hinsichtlich der Anschläge alle bereits aufgeworfenen
> Fragen ignoriert. Schmidt-Eenboom übernimmt den von der US-
> Regierung präsentierten Tathergang wie die Beschuldigung Al-
> Kaidas ohne Abstriche und widmet sich allein der bereits
> ausgiebig diskutierten Frage, wieso die amerikanischen
> Geheimdienste so versagen konnten.
>
>    So gesteht er dem FBI "ansehnliche Ermittlungserfolge" zu, die
> es der US-Bundespolizei erlaubt hätten, "das Netz der unmittelbar
> an der Tat Beteiligten nahezu lückenlos aufzuklären", und erklärt
> so die an anderer Stelle im Buch aufgeworfenen Fragen als
> unglaubwürdig. Gleichzeitig schließt die von ihm attestierte
> Unfähigkeit der US-Auslandsnachrichtendienste, die Anschläge im
> Vorwege aufzuklären und die Täter im Nachhinein zu überführen,
> jede Möglichkeit aus, daß hier weniger fachliches Versagen als
> intrigantes Gewährenlassen vorlag. Wer glauben macht, die
> Geheimdienste eines Landes agierten als der öffentlichen
> Kontrolle entzogene Agenturen der Sicherung von Herrschafts- und
> Hegemonialinteressen kohärent zu dem, was als mehrheitlicher
> Willen der Bevölkerung ausgemacht werden kann, arbeitet ihnen
> entweder auf irgendeine Weise zu oder ist hoffnungslos naiv.
>
>    Da letzteres von dem bekannten Geheimdienstexperten kaum
> anzunehmen ist, muß die Frage schon erlaubt sein, wie ein
> Beitrag, in dem der Terrorismusbegriff ohne jeden Verweis auf
> seine Instrumentalisierung konventionell affirmiert wird und die
> Geheimdienste über jeden Zweifel erhaben scheinen, ihrerseits in
> Aktivitäten verstrickt zu sein, die sich in der Grauzone zwischen
> staatlicher Exekutive und ihren vermeintlichen Feinden ereignen,
> in ein Buch geraten kann, daß sich die Aufdeckung des
> widersprüchlichen Charakters regierungsamtlicher Propaganda zur
> Aufgabe gemacht hat. Wenn Schmidt-Eenboom etwa die wiederholte
> Bombardierung humanitärer Einrichtungen in Kabul als
> "Fehlschläge" bezeichnet, ohne auch nur zu erwägen, daß damit die
> in anderen von den USA geführten Kriegen nachgewiesene Strategie
> einer Schädigung der gegnerischen Zivilbevölkerung bezweckt war,
> dann fällt es schwer, anderen von ihm aufgestellten Behauptungen
> überhaupt Glauben zu schenken.
>...
>    Neben Heilig geht vor allem Rainer Rupp konkreter auf die
> nebulösen Umstände ein, die die Ereignisse des 11. September
> umranken und im allgemeinen unter dem stets pejorativ gemeinten
> Begriff Verschwörungstheorien entsorgt werden. Indem er einige
> deutliche Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag
> dokumentiert, die bei den amerikanischen Nachrichtendiensten
> Alarmzustand hätten auslösen müssen, ohne dies jedoch definitiv
> zu einer These hinsichtlich einer mehr oder weniger indirekten
> Beteiligung zu verdichten, konterkariert er die Gewißheit, mit
> der Schmidt-Eenboom offizielle Behauptungen der US-Regierung
> kolportiert. Rupp folgt der Spur des verfügbaren Materials vor
> allem hinsichtlich der "Rechtfertigung längst geplanter Kriege",
> die er in der Überschrift zwar mit einem Fragezeichen versieht,
> hinsichtlich der Plausibilität des Cui Bono jedoch eindeutig
> beantwortet.
.... Weitere Beiträge des Buches befassen sich mit den
> völkerrechtlichen und und hegemonialen Aspekten des von der
> US-Regierung erklärten Terrorkriegs, mit der Geschichte des
> amerikanischen Staatsterrorismus, mit den Folgen des 11.
> September für die Verschärfung der Repression in den Staaten des
> Westens und mit den "monetären Netzwerken des Terrors", worunter
> vor allem geheimdienstlich kontrollierte Finanzierungswege
> verstanden werden. Was immer man von den Gewichtungen und
> Interpretationen halten mag, die die einzelnen Autoren vornehmen,
> so werden die von ihnen aufgezeigten Ungereimtheiten und
> Vertuschungen dem Titel "Das Schweigekartell" allemal gerecht.
> Die Lektüre des Buches ist daher unbedingt zu empfehlen, um die
> daraus gewonnenen Erkenntnisse zur Steigerung jener kritischen
> Masse zu nutzen, an der es angesichts der eklatanten
> Irreführungen im Zusammenhang mit den Anschlägen des
> 11. September sowie den damit erwirtschafteten Kriegsvorwänden
> wohl noch nie so sehr gemangelt hat wie heute.
>

> Copyright 2002  MA-Verlag, Dorfstr. 41, 25795 Stelle-Wittenwurth
Speziell für Blinde geeignete elektronische Zeitung. sehr empfehlenswert.
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