Quelle: Verfassungsschutz NRW, CD-ROM "VS-Info NRW 2000, Zwischenbericht
1998"
4.12 Ehemaliges Jugoslawien
Die gewaltsame Niederschlagung einer Großkundgebung von Albanern
am 2. März 1998 in der Provinzhauptstadt Pristina/Kosovo durch Sicherheitskräfte
der Bundesrepublik Jugoslawien (Serbien/Montenegro) nahmen Kosovo-Albaner
in Deutschland zum Anlass von
Protestveranstaltungen.
Bei einer Demonstration am 25. März 1998 in Bonn nahmen über
40.000 Kosovo-Albaner, die aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland
angereist waren, teil. Sie protestierten gegen die Übergriffe serbischer
Sicherheitskräfte in Kosovo, bei denen zahlreiche Personen getötet
wurden.
Demonstranten führten albanische Nationalfahnen mit und zeigten
Transparente mit Aufschriften wie "Stopp den Serbenterror", "Schluss mit
Töten und Verwunden", "Kosovo stirbt - Europa schweigt". Viele Demonstranten
riefen zur Unterstützung der in Kosovo terroristisch
operierenden "Befreiungsarmee von Kosovo" (UCK) auf. Die internationale
Staatengemeinschaft wurde zum entschiedenen Handeln aufgerufen einen Krieg
zu verhindern.
Am 25. September 1998 demonstrierten in Bonn 350 Serben gegen eine
Abspaltung des Kosovo vom jugoslawischen Staatsverband. Sie führten
die Nationalflagge der Bundesrepublik Jugoslawien mit. Von Rednern wurde
bestritten, dass in Jugoslawien Kosovo-Albaner unterdrückt wurden.
Den deutschen Politikern warf man Einseitigkeit und Voreingenommenheit
gegenüber Serben vor.
Die UCK wird von der extremistischen "Volksbewegung von Kosovo" (LPK)
und von ihrer Tarnorganisation "Demokratische Vereinigung von Albaner/innen
in Deutschland" (DVAD) mit erheblichen finanziellen Zuwendungen unterstützt.
Im Organ der LPK "Die Stimme Kosovo", die wöchentlich in der Schweiz
erscheint, wird zu Spenden für die UCK aufgerufen. Viele Albaner aus
Deutschland und auch aus dem Ausland haben sich den kämpfenden Einheiten
der UCK angeschlossen. (Hervorhebung von mir, A.H.) |