CIA- Flüge, Folter Zammars - der Menschenfleischskandal als Staatskrise
Kommentare zu Kommentaren bei ARD, Deutschlandfunk, in der "Süddeutschen", in der "Welt", Berliner Zeitung, im "Spiegel"
(die aktuellsten Bemerkungen zuoberst. Und alle unter dem Vorbehalt, dass es sich offensichtlich um eine Kampagne rund um seit langem bekannte Fakten handelt. Über den Sinn der Kampagne lässt sich schön spekulieren ...)
  
BKA schützte Mitte 2003 terrorverdächtigen Deutschen vor CIA- unserer Einschätzung nach keine Zeitungsente. Sondern Beleg dafür, dass das BKA von rechtstreuen Beamten durchsetzt ist, wie so mancher andere deutsche Dienst auch. Weshalb es bisher hier auch noch keine Anschläge gab. Grund genug für Schily, die persönliche Kontrolle lieber direkt in Berlin ausüben zu wollen. Die Umzugsanweisungen sind bekannt aus diesen Jahren. Auch, und das ist ja offensichtlich, die CIA hat schwere interne Auseinandersetzungen.
Weitere Folterfälle
+ Das Parlament vorsätzlich belogen
+ Tarnen und täuschen: "Deutsche Staatsschützer, Geheimdienstler und Politiker waren vor dem 11. September willige Helfer der amerikanischen Behörden, und sie blieben es auch danach." Dieser Satz hätte auch aus der MAI-Datei "Tanz der Schlapphüte" stammen können. Steht aber - Jahre später - in der FAZ. Ein weiteres Zitat: "Schon kurz nach dem 11. September drängte sich der Verdacht auf, daß deutsche Behörden die Szene, aus der die Attentäter stammten, „aufgeklärt” hatten. Das Bundesamt für Verfassungsschutz bevorzugte es vor zwei Jahren, systematisch zu lügen - man habe „nichts gewußt”. " Alle in der FAZ beschriebenen Details hätten von uns so nicht recherchiert werden können. Da fehlen halt die Beziehungen zu den Schlapphüten. Aber alle Details weisen darauf hin, was wir aus anderen , öffentlich zugänglichen Quellen, hatten schlußfolgern können: die Szene der Mujaheddin in Deutschland wurde systematisch nicht nur "ausgespäht", sondern gehegt und gepflegt. Und  nach dem 11.9.2001 benutzt, um einen bunten Strauß "mutmaßlicher Terroristen" für die USA zu präsentieren. Oder, wenn es soweit wieder ist, einen Satz "tschetschenischer Rebellen", bosnische Freiheitskämpfer" - was eben am Markt gebraucht wird. Bei der FAZ wird das dreckige Spiel unter "Verwirrung" abgebucht und "Vergeßlichkeit" attestiert. Wo "Staatsverbrechen" der passende Ausdruck wäre.

"Mitglieder der Bundesregierung fürchten, dass die CIA-Affäre sogar zu einer grundsätzlichen Debatte über die Stationierung von US-Truppen und die Nutzung des deutschen Luftraums für den Krieg im Irak führen könnte." So ist das. Reichlich spät. Und der erste Schritt sollte vor dem zweiten erfolgen. Die CIA ist nicht die NATO, sowenig wie der BND die US-Marines sind. Warum also wurden CIA-Flüge hundertfach nicht kontrolliert, obwohl sie offensichtlich NICHTS mit der Erfüllung von Aufgaben der US-Truppen im Rahmen der NATO zu tun hatten ? Wer verhinderte die Kontrolle ?
Denkt das Volk? Wenn ja, wie ?

Repräsentative bundesweite Befragung im Auftrag der Bundeswehr (.pdf)
mit niederschmetternden Ergebnissen: das Volk fühlt sich einfach nicht von Terror bedroht. Aus Kriegen solle man sich raushalten. Auslandseinsätze sind nicht gerade beliebt, und informiert fühlt man siuch auch nicht darüber  Und dergleichen mehr.
Und nun der Hammer: um INLANDSeinsätze  als ositiv bewertet darzustellenm wenigstens die, wird folgende Frage gestellt und recht positiv beantwortet:
"Die Bundeswehr sollte in Deutschland eingesetzt werden,
- zur Katastrophenhilfe, z.B. bei
Sturmfluten und Überschwemmungen.
-zur Verteidigung bei einem
militärischen Angriff auf unser Land. ..."

Der grundgesetzliche, einzige Auftrag, den die Bundeswehr hat - die Landesverteidigung - wird unter "Inlandseinsätze"gebucht. So betreiben die Burschen Imagepflege. Auf Kosten derer, die sie befragen.
 

Demokratie ist doch eine feine Sache - wenn es nach dem Volk geht.


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und  ein kleiner Hinweis auf Duzfreundschaften: am 14.12. in der Berliner Phoenix-Runde gab es eigentlich nichts Neues zu erfahren. Nur bemerkenswert, dass der Vorsitzende Repräsentant der in den USA regierenden Republikaner in Deutschland, Stahl, den SPD-Linken und nunmehrigen Staatsminister Gernot nannte, und dass dieser wiederum Herrn Schmidt-Eenboom einmal mit seinem Nachnamen ansprach, und einmal mit Erich.
Das muss natürlich nichts bedeuten. Namen sind Schall und Rauch. Der Begriff "SPD-Linker" z.B. auch. Aber Gernot heisst er wirklich, unser Freiburger Herzchen.
ARD
Grundgesetz  Artikel 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Artikel 79
(3) Eine Änderung dieses Grundgesetzes, durch welche die ...  in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsätze berührt werden, ist unzulässig.
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 Soweit die Verfassung eines Staates nach Jahren der Menschenrechtsverletzungen, der Folter, des staatlichen und nichtstaatlichen Terrors. Und Krieg.
Und nun das Sonntags-Programm der ARD am 11.12.:
Presseclub 
Der Kampf gegen den Terror
Sind alle Mittel erlaubt? Diese angeblich "fundamentale Frage" (Sind im Kampf gegen den Terror alle Mittel erlaubt?)  soll nun diskutiert werden, und gleich abends noch einmal bei Frau Christiansen: "Folter und Entführung - Kampf gegen Terror mit allen Mittelm ?"

Diese "Fragen" sind defintiv endgültig und absolut  nach Holocaust und Zweitem Weltkrieg beantwortet. Durch die Antifolterkonvention der UNO und durch das Grundgesetz. Wer hier "Fragen" zur Diskussion stellt, stellt die dabei verhandelte Sachlage zur Disposition. Nur wer die Antworten negiert kann die obigen Fragen stellen. Dies ist verfassungsfeindlich und gehört geahndet.
Peinlich, peinlich: alle sind gegen Terror. Aber in beiden Sendungen zusammengenommen, war es Atham Suliman, der Korrespondent von Al Jazeera, der das Wort "Verfassung" in den Mund nahm und den Artikel 1 zitierte. Nicht etwa Gysi, der ("wo leben wir denn?!") alles nur irgendwie schlimm fand. Beide Sendungen waren durchzogen von Unterscheidungen zwischen Legalität und Legitimität. Avi Primor wurde nicht widersprochen, als er sagte, Terroristen müssten "beseitigt" werden.
ARD-Zuschauerredaktion
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Fax: (089) 5900-4070 
Mail: info@DasErste.de


Deutschlandfunk
nach Recht und Gesetz muss seitens aller Staatsorgane gehandelt werden. Eine Binsenweisheit. Dennoch verstieg sich am 12.12.05 im Deutschlandfunk ein Professor Hacke zu der verfassungsfeindlichen Äußerung, es gebe Ausnahmen vom Folterverbot (z.B. die berühmte tickende Bombe). Hacke, der beamtete Staatsdiener, fragte nach Maßstäben - aber unsere Verfassung fiel ihm nicht ein. Zum Glück erhielt ich auf den letzten Minuten noch die Gelegenheit, auf die Geltung von Grundgesetz Art. 1 und Art 25 als UNMITTELBAR GELTENDEM RECHT hinzuweisen. Und darauf, dass Hackes Behauptung, El Masri sei ein Einzelfall, ebenfalls nicht stimmt (Zammar, Afghanistan
Verfassungsfeinde bei der "Welt"

"Im Bedrohungsfall hat noch jeder Rechtsstaat seine Normen außer Kraft gesetzt, um das Recht zu schützen."

Das ist nicht nur (falsche) Behauptung. Das propagiert er. Schade um die guten alten SS-Handbücher, um die sauber gefliesten Räume, um das ausgebildete Personal (Mengele usw.). Alles weg. Aber man könnte ja wieder damit anfangen, mit Folter, natürlich nur gegen böse Menschen und für einen guten Zweck. Wie bei den Hexen und für das Wissen um ihren Feuerzauber, nicht wahr, Herr Roger Köppel ?

Die gekachelten Räume in jeder Polizeidienststelle müssten natürlich schalldicht sein, mit starker Wasserversorgung für  waterboarding und einer Abflussrinne , auch für Körperausscheidungen. Eine ordentliche Ausbildung vom Folterknecht bis zum Meister. ärztliche Versorgung der Delinquenten, psychologische für die Folterer und Frühpensionierung. Und einen Ruheraum.
Ist es so okay, Ihr "Journalisten" von der "Welt" ?

Die Menschen beginnen sich zu wehren und zu analysieren, wo sich überall Faschisten herumtreiben.
Die Möglichkeiten sind vielfältig: Anzeige bei der Staatsanwaltschaft u.a. wegen Volksverhetzung,  beim Deutschen Presserat, Flugblätter, Leserbriefe auch in Konkurrenzblättern. Nicht  einfach mal mit der flachen Hand zuschklagen, wie es bei mutmasslichen Rechtsbrechern dieser Sorte nicht einmal als Körperverletzung gewertet würde. Das steht natürlich ausserhalb eines zivilisierten Umgangs, so wie auch Beleidigungen. Nicht WIR tun solchen Leuten ein Leid an. Wir tun ihnen Recht an.


"Süddeutsche"
Recht so, Herr Prantl:

"Wenn man die vorliegenden Erkenntnisse einem strafrechtlichen Seminar als Prüfungsfall vorlegt, mit der dort üblichen unbefangenen Schlussfrage, ob und wie sich die Beteiligten strafbar gemacht haben, dann schaut man in einen Abgrund – weil sich Tatbestände aufreihen, die man mit einer deutschen Bundesregierung nicht in Verbindung bringen möchte: beispielsweise Folter, also schwerste Körperverletzung, begangen durch Unterlassen. Oder Strafvereitelung im Amt, ...  Es gibt eine eben offizielle, saubere Seite der deutschen Politik – die verurteilt den amerikanischen Krieg gegen den Irak, die lehnt die Beteiligung daran als verbotenen Angriffskrieg ab, die verurteilt die Folter, die führt einen Rechtsstaatsdialog (allerdings nur mit China, leider nicht mit den USA)."

Nur gibt es auch bei schweren Straftaten eine Anzeigepflicht - Art. 138 StGB. Davor scheut die SZ noch immer zurück: die mutmasslichen Verbrecher beim Namen zu nennen. Womöglich gar den Herrn Generalbundesanwalt selbst belangen zu wollen. Wo es um Verbrechen geht, gibt es auch Verbrecher. So simpel ist das. Das Recht gilt auch für Schröder, Fischer, Scharping, Struck, Schily. Es hat Konsequenzen.

Bitteschön, liebe Leser. Auch für Sie.

"Zu erfahren, dass die rot-grüne "Friedensregierung" zwar den Irakkrieg als verabscheuungswürdig ablehnte, aber als schweigsame Mitwisserin die Verschleppung und Folterung eines Deutschen duldete, würde dem Volk ziemlich missfallen. Schon jetzt ist das Herumgedruckse der Regierungssprecher in der Causa (wir müssen erst prüfen) nur schwer erträglich und erinnert an eine andere Angelegenheit, in die Fischer und Ex-Innenminister Schily (SPD) involviert waren: die Visa-Affäre.Doch auch Angela Merkel kann sich bei der Gestaltung ihrer Beziehungen zu den USA nicht einfach abputzen. Der Fall al- Masri ist ja nur eine Facette des brisanten Themas aus der Abteilung "Folter und Geheimgefängnisse"." so schreibt der "Standard". Eine Zeitung aus einem Land, das Überflugverbote erteilte und auch mal Abfangjäger aufsteigen liess.


Berliner Zeitung
Unisono: "Nö". Isnich. Kann nicht sein. Glaub ich nicht. Deutsche doch nicht. Die allgemeine Verneinung gilt diesem Artikel.   Deshalb nochmals an alle Justizbehörden: Mir persönlich sagte der Ex-Chef der ISAF in Kabul, Brigadegeneral Spindler, seine Leute hätten die von ihnen festgenommenen Persoenen an die Kabuler Behörden abgeliefert. D.h. an die Scharia- das dort geltende Rechtssystem.
Zammar, deutscher Staatsbürger, wurde nicht nur von BND, BKA usw. ausgefragt nach seiner Folter oder zwischen den "Gängen" - er sitzt auch jetzt noch dort ein. Habe ich in den aufgeregten Stimmen der letzten Tage Forderungen nach seiner Freilassung überhört? Was ist mit dem sog. "Bremer Taliban" in Guantanamo ? Wo wird endlich die Forderung nach der Kontrolle sämtlicher Flüge nach und von Ramstein erhoben ? Wo geht es um klare, nachvollziehbare Konsequenzen aus dem Fall Masri ?

Soweit zur Heuchelei bei der derzeitigen Kampagne.

Ach ja - Frau Osthoff. Dazu ist hier weiter unten mehr zu lesen.
Wir reiten hier Wellen aus innenpolitischen Auseinandersetzungen in den USA ab. Manche geschwätzige Blättchen surfen sogar darauf.



"Spiegel"
Nun ist es amtlich:
das ehemalige Nachrichtenmagazin hat die Seite gewechselt und unterstützt nicht  mehr die US-Neocons. Opfer müssen dabei gebracht werden, und so wird probehalber schon mal Schily geschlachtet: "Ein Bericht der "Washington Post" zeigt, dass der ehemalige Innenminister Schily frühzeitig und offiziell von der Entführung eines Deutschen durch den Geheimdienst informiert war - und dennoch nichts unternahm." Natürlich vergisst das geschwätzige Blatt, dass dieser Vorwurf auf den "Spiegel" ebenso zutrifft. Dass  die Journaille nur auf den heftigen Wellen der US-Innenpolitik mitschwimmt, ist daran abzulesen, dass die fällige Strafanzeige gegen Schily wegen Amtsmissbrauchs von diesen "Journalisten" weder gestellt noch initiiert wird. Da ist nicht Rückgrat nachgewachsen, sondern nur die Bandscheibe gedreht worden. Wie weh geistiger Ischias tut, müssen die mit sich selbst ausmachen - und tun es mit ausgemachter Fröhlichkeit:
"Die dunkle Seite des Anti-Amerikaners" Chapeau. Darauf muss man erstmal kommen: Schily (der x-mal die US-Wünsche  umsetzte und x-Mal dafür in Washington antanzte ) und Schröder, sein bester Freund, werden zu "Anti-Amerikanern" erklärt. Und -zack - steht der "Spiegel" wieder an der lichten Seite der Macht. Und als brave Leser von MAI kommt voller Chuzpe dann sogar eine juristische Argumentation: "Als willfährige Mitwisser tat die deutsche Bundesregierung so, als ob sie nichts wüsste. Ähnliches Verhalten nennt man bei einem normalen Gerichtsprozess Verdunklung."
Beihilfe ist es. Aber so weit gehen sie noch nicht. Das kommt noch, mit Schröder im Knast. "Mit Ehrlichkeit hat das indes wenig zu tun."- so endet der "Spiegel"-Artikel. Das ist kess.
Am 15. April 2002 meldete der "Spiegel" Zammar als "vermisst": "Mysteriöse Auskunft - Eine der Schlüsselfiguren der Ermittlungen nach dem 11. September ist verschwunden.", und am 18.Juni 2002 titelte die Washington Post: "Key Figure in Sept. 11 Plot Held in Secret Detention in Syria " Deutsche Behördenvertreter hätten ihr "displeasure" geäussert, wohl auch darüber, am "debriefing" Zammars nicht  partizipieren zu dürfen. Um Menschenrechte ging es da nicht. Ganz im Gegenteil. Der "Spuegel" schrieb am 27. Juli 2002: "Deutsche Ermittler erhoffen sich nun, aus den Vernehmungen des Deutsch-Syrers neue Erkenntnisse über dessen mögliche Beteiligung an den Planungen für die Anschläge am 11. September zu erhalten." Ist da irgendetwas zu lesen oder zu spüren von Kritik? Das ändert sich auch nicht, als der "Spiegel" beschreibt, dass der "141"-Kilo-Deutsche in einem zwei Kubikmeter grossen Verliess gehalten wird.
Und nur mal nebenbei: trotz seiner Bekanntschaft zu Atta und anderen: die Bush-Version des 11.9. wurde auch durch alle Folter nicht einen Hauch besser bewiesen. Da hätte man in Hamburg auch den Bäcker und den Vermieter von  Atta foltern können.
"The Germans were basically pretty much AWOL," said an American official - schrieb damals schon ganz offen die New York Times ("The 9/11 Inquest: Did Germans Bungle?"11.7.2002). AWOL und das ASAP - dieses hackenklackende Preussentum kommt nicht von ungefähr. Eine hübsche kleine Mappe mit Hinweisen auf dieLeichen im Keller in den richtigen Händen wirkt wahre Wunder- oder etwa nicht, Otto und Joschka ?

Am 5.9.2002 liess Herr Gebauer weise im geschwätzigen Blatt verlauten: "Das Schweigen, auch im Europäischen Parlament, könnte sich gleichwohl ändern, wenn die ersten Skandale über gesetzeswidrige Machenschaften einiger Geheimer an die Öffentlichkeit kommen oder Unschuldige voreilig in Haft genommen werden." Mzoudi, Motassadeq, Masri, Zammar: das sind nur einige Namen, die vom "Spiegel" in den drei Folgejahren verhandelt wurden. Von "Skandal" oder einem Ruf nach Freilassung war da keine Rede.


Betrifft § 138 StGB: Nichtanzeige geplanter Straftaten
Sie merken, dass sie nicht durchkommen mit ihrer "Rechtsauffassung", und korrigieren sich:

"Auch in einer amerikanischen Maschine auf deutschem Boden gelten die Prinzipien des Grundgesetzes", betonte Wiefelspütz. Die Regierung dürfe da nicht "wegsehen".
Gut so. Korrekt. Als hätte er diese Website gelesen. Aber eine derartige Selbstverständlichkeit kann man auch ohne MAU eraahnen. Nur eben nicht beim "Spiegel". Das geschwätzige Blättchen referiert Wiefelspütz und ist nicht helle genug, den Widerspruch zum folgenden Satz  zu bemerken, zu diskutieren oder gar aufzulösen:
"Allerdings, räumt er ein, könne er nur ermitteln, weil der unbekannte CIA-Agent beim Umsteigen deutschen Boden betreten habe. Wäre er in der Maschine sitzen geblieben, hätte das deutsche Recht nicht gegolten. "
Das sagt ein leitender Oberstaatsanwalt. Wahrscheinlich ein Einserjurist.
Die abgrundtiefe Blödheit der Journaille äussert sich in solchen Geschwätzigkeiten. Nicht einmal die simple Frage stellt Herr Volkery, ob also in Flugzeugen US-Recht gelte (in allen oder nur in US-Fliegern oder nur in Boeings ?), oder das russische oder honduranische Recht oder was - ab 1 oder erst ab 15 cm über dem Boden ? Nicht einmal die Logik weiterverfolgt: ob dann also auch die Todesstrafe in Deutschland, etwa durch die Giftspritze, verabreicht werden dürfe, Hauptsache, es ist US-Aluminium drumrum. Ob die Scharia mit ein wenig Handabhacken gelte in Saudi-Fliegern ? Ob der herr leitende Oberstaatsanwalt wohl auch wegzuschauen gedenke, wenn da 10 Tonnen Heroin drin sind ? Welchen Sinn die (übrigens natürlich illegalen ) Bemühungen um ein Luftsicherheitsgesetz haben, wenn man eine Terrorkiste zwar abschiessen dürfe - sie aber keinesfalls betreten oder durchsuchen könne ? 

Sie sind nicht nur frech, impertinent lügnerisch, aufgeblasen. Sie sind auch dumm.
Ach - für Besserwisser: ja es gibt Verträge verschiedenster Art. Und es gibt schon rein logisch keinen Vertrag, der das Grundgesetz aufhebt. Stände ein solcher im Widerspruch zum GG, wäre er nichtig und bedürfte einer Änderung, Das NATO-Truppenstatut  und das ZANTS sind durchgeprüfte GG-konforme Verträge. Aber sie kommen in diesen Fällen nicht zur Anwendung. Denn die CIA hat mit Gefangenentransporten keine Aufgaben der NATO erfüllt. Und - oh Wunder ! - die US-Truppen mit Guantanamo-Transporten ebenfalls nicht. Somit sind diese Flüge anzumelden und damit in jedem Fall einer Kontrolle zugänglich. Und übrigens ist die Rangfolge  noch weiter zu beachten: Art. 25 GG ist da eindeutig. Damit gilt das Menschenrecht UNMITTELBAR auch in Ramstein. Und die Exekutive (Polizei usw.) hat UNMITTELBAR die PFLICHT, für die Einhaltung des Rechts zu sorgen. Steht alles im GG. Art. 20. Aber wer liest schon beim "Spiegel" - wenn man geschwätzig ist ?


Was in Deutschland nicht geschehen würde - weil es nicht nötig ist: "Justizminister Roberto Castelli fiel öffentlich über einen Mailänder Staatsanwalt her, der ihn mit einem Auslieferungsersuchen für 22 CIA-Agenten in arge Bedrängnis gebracht hatte."
Denn in Deutschland gibt es die Weisungsgebundenheit der Staatsanwaltschaften. Und einen Nehm als Generalbundesanwalt. Der z.B. lieber x-mal vor Gericht mit seinen  Prozessen gegen Mzoudi oder Motassadeq scheitert als ungehorsam zu sein. 
Ein wahrer Rückenfreihalter und treuer Untertan, wer radfahrend zugleich buckelt und tritt.
Nochmals: es geht nicht um institutionelle Unfähigkeit, sondern um Befehl und Gehorsam bei Beihilfe zu verschiedenen Straftaten.
Darüber schreibt das geschwätzige Blatt natürlich hinweg. Und es stellt sich sowieso die Frage, weshalb ausgerechnet das CIA-gestopfte ehemalige Nachrichtenmagazin als Vorreiter beim CIA-Bashing aufspielt. Dabei kommen solche Sätze heraus: "Insider in Washington behaupten, dass sich auch dort geheimnisvolle Black Sites befunden haben sollen."
Weitere Nachrichten aus der Mystery-Szene ab heute an Ihrem Kiosk.
CIA- Flüge, Folter Zammars - der Menschenfleischskandal als Staatskrise

Bemerkungen zur Kampagne

Christian Ströbele im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. "Es ist ein Armutszeugnis, wenn die EU Satelliten braucht, um zu wissen, was auf ihren Flughäfen los ist."
Seine Partei war Teil der rotzgrünen Regierung, bis vor wenigen Tagen. Muss der Ärmste wohl vergessen haben. Ebenso wie seine eigne Rolle bei der Geheimdienstkoordination. Den Namen Zammar hat er wahrscheinlich erst jetzt gehört, und dieses Foto hat er wahrscheinlich nie gesehen: 
Das  Foto ist satte drei Jahre alt, und seit mehr als 3 Jahren fragt MAI nach der Rolle von Ramstein und unserem Luftraum.
Dabei ist es breit wie lang, ob dieses Foto CIA-Leute oder Militärs beim Gefangenentransport zeigt. Auch das Ziel ist zunächst egal: allein ob ein derartiger Transport durch den deutschen Luftraum erfolgt oder erfolgte, zählt.. 
Ströbele weiter im geschwätzigen Blatt: Mit Blick auf möglicherweise von rechtsstaatlichen Normen abweichenden CIA-Methoden warnte er: "Man kann sich auch durch Unterlassung an Folter schuldig machen." Sollte die Bundesregierung hingegen nichts gewusst haben, ... tralala und tralala. Die Fotos gingen um die Welt. Ramstein als Drehkreuz ist  weltbekannt. Die Folterung Zammars ( Zelle mit 1x1x2 Meter Grösse, so exakt wissen die das ) war sogar im ehemaligen Nachrichtenmagazin nachzulesen.

Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz betonte im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE: "Natürlich ist zum Beispiel Folter auf deutschem Boden nicht zulässig." Wer solches aber den USA unterstelle, "soll das belegen", verlangte Wiefelspütz. "Ich tue das nicht." Und das obige Foto hat er wohl auch nie gesehen.
Und  er faselt mit Hilfe  der Hamburger Journaille weiter: Das Nato-Truppenstatut räume den USA weitreichende Möglichkeiten ein, auch den deutschen Luftraum ohne Kontrollen zu nutzen. 
Und nun wird es faschistoid:
>>>Schließlich gelte es auch, die deutsche Staatsräson nicht vollkommen außer Acht zu lassen; sie sei zum Beispiel auch die Grundlage dafür gewesen, dass den USA Überflugrechte während des Irakkrieges eingeräumt worden waren, obwohl die Bundesregierung den Krieg ablehnte.<<<
Staatsräson. Wo kommt das Tier denn vor ? In "Brehms Tierleben" ? Im Grundgesetz ? In einer Landesverfassung ?
Wiefelspütz benutzt hier einen Terminus, der ausserhalb unserer Verfassung liegt. Den offenen Verfassungsbruch zu praktizieren, das kennen wir schon, z.B. aus der Koalitionsvereinbarung und dem Jugoslawienkrieg. Aber das Vokabular von Diktaturen  anzuwenden, es zu propagieren und widerspruchslos als Begründung von Beihilfe zu Verbrechen zu veröffentlichen, das ist neu..

Wiefelspütz: "Für mich sind die USA ein wichtiger Verbündeter und ein Rechtsstaat und ich gehe davon aus, dass sie das Truppenstatut eingehalten haben." 
Was völlig unerheblich ist (" für mich" !), denn darüber haben wir nicht nur nicht zu befinden. Sondern auch dann, wenn wir die USA beurteilen - ändert dies nichts an der Sache. Übrigens gibt es mit Guantanamo, Fallujah, dem obigen Foto usw. genügend begründete Zweifel, die eine Überprüfung  des rechtsstaatlichen Vorgehens der USA zulassen.

Wiefelspütz macht es etwas anders als Ströbele, aber auch er lenkt von der Sache ab. Von DEUTSCHEM RECHT. "Es ist durchaus denkbar, dass das alles legal ist", sagte er. Kann sein. Oder auch nicht. Ob es so ist, läßt sich nur ermitteln, wenn man kontrolliert.
Wie beim Fleischskandal
Wenn es keine rechtsfreien Räume in Deutschland gibt (was Wiefelspütz mit seiner "Staatsäson" insinuiert), dann ist festzuhalten:

1. Ramstein und Frankfurt sind incl. ihrer Flughäfen deutsche Städte, in denen das Grundgesetz und das StGB uneingeschränkt für jeden gelten. Ramstein ist nicht Botschaft, nicht US-Sektor des damaligen  Westberlins oder sonstwie exterritorial. Weder das Truppenstatut noch das Zusatzabkommen ZANTS heben diesen Fakt auf. Das gilt auch für den Luftraum über unseren Köpfen - sonst brauchten wir keine Abfangjäger.

2. Wer wen nach welchen Regeln kontrolliert, ist dem o.a. Sachverhalt untergeordnet. Wer auf Kontrollen (vertraglich oder per gusto) verzichtet, bleibt dennoch verantwortlich und macht sich evtl. der Beihilfe schuldig. 

3. Wer ist der oberste deutsche Folterknecht ?
Bei der umtriebigen Personalisierung der deutschen Staatskrise werden derzeit viele Namen in Bezug auf Zammars Folter und Verhör in Syrien gehandelt. Während das ehemalige Hamburger Nachrichtenmagazin sich als Aufklärer geriert und untere Chargen benennt, weist GFP auf den damaligen Chef des Kanzleramts (ChBK), Frank-Walter Steinmeier. Aber auch auf Herrn Joseph Martin Fischer, alias "Joschka", den Chef  des BKA und andere.
Das reicht nicht.

4. Wer ist der oberste deutsche "Kontrolleur" ?
Die Nutzung Ramsteins als Drehkreuz, die Transporte von Gefangenen, derTanz der Schlapphüte sind seit langem bekannt. Die "Dienste" seien aus "dem Ruder gelaufen" ? Wer sitzt denn im parlamentarischen Kontrollausschuss für die Geheimdienste ?
Der Name Zammar öffentlich bekannt, und auch dass Ermittler statt Botschaftsangehörige den Gefolterten aufsuchgten.
Der Generalbundesanwalt wurde wieder nicht aktiv GEGEN die Folter, sondern schickte evtl. (das muss noch geklärt werden) selbst Verhörspezis hin.

5. Wenn alle Kontrollinstanzen versagen, die Justiz blockiert wird, das GG gebrochen wird, wenn die Exektive in "Staatsräson" macht - wie nennt man das ? Ich nenne es Staatskrise. Und das seit langem schon.
Die Frage der Journalistenüberwachung durch den BND ist da eher Ablenkung vom generellen Versagen des Staates. Detailhubrigkeit ergämzt nicht die Erkenntnis, sondern verdeckt den Gesamtumfang. Eine Politik die sich nicht mehr auf die "Dienste" verlassen kann, eine Justiz, die nichts mehr zu tun bekommt, weil nicht ermittelt wird: da läuft nichts aus dem Ruder, da begibbt das Elend  beginnt mit dem Steuermann.
Mit Mackie Messer, seiner Richtlinienkompetenz, seinen Weisunngen.


Das Reiz-Reaktions-Schema der Pawlowschen Hunde ist bekannt.
Ebenso bekannt ist, worauf die  linke und liberale Presse weltweit reagiert. Und wie. Wuff.
Und auch, dass ein starkes Europa nicht unbedingt Jubel bei der US-Elite auslöst.

Nun plazieren wir mal in einer angesehenen Zeitung einen Bericht über geheime Gefangenenlager der CIA in Osteuropa. Was wird passieren ? Genau. Es passiert das, was derzeit zu beobachten ist. "Sollten sie sich bestätigen, dürfte das zudem zu ernsten Spannungen in Europa führen." So simpel ist das. Die sogenannte Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch war nie sonderlich für harsche Kritik bekannt - ausser wenn es sich um ausgewiesene "Feindstaaten" der US-Regierung handelte. Woher sollte HRW Infos über diese geheimen Lager haben, wenn sie doch so geheim sind ? Und wozu braucht die CIA Zusatzinstallationen, wenn von den unzähligen Privatknästen über Guantanamo und Abu Ghreib doch massenhaft Folter möglich ist ? Ganz zu schweigen von diversen arabischen Verbündeten, die Knastkapazität feilbieten.
In den USA juckt die Meldung über die Ost-CIA-Lager niemanden.
So sieht das aus mit den Medien. Sie sind und bleiben Spielball, Helfer und Soldaten in einem "Great Game".

(c) Andreas Hauß, November 2005,  medienanalyse-international.de/index1.html
Im übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.