Mainz - wie es singt und lacht
Heulen und Zähneklappern.
Bush fürchtet sich, beißt in Tischkanten, knetet an der Gardine im Oval Office und möchte nur zu Mama auf die Ranch und in Ruhe gelassen werden. Aber Schröder hat ihn nach Deutschland zitiert, um ihm die Leviten zu lesen. "Gut", hat Bush gesagt, "aber nur unter einer Bedingung: ich will nicht nach Berlin. Da sind die Leute so laut dass mir das Gepfeife noch heute in den Ohren klingt. Man mag mich nicht da. Und ich will doch nicht wegen Tinnitusgefahr meine Kriege absagen müssen."
"Na also, es geht doch", nuschelt der Kanzler. "Dann nehmen wir Heidelberg. Oder Mainz. Da ist es auch schön für Leviten. Und wir führen die Friedenspfeifer ordentlich an der Nase herum."

So muß es gewesen sein, folgt man der Analyse des Politoloidioten an der Spitze der Friedensbewegung. Immer und immer wieder macht er aus den Friedensfreunden eine Kampagnen - Tanztruppe. Die latscht, macht mal der love-parade Konkurrenz, die Omas erhalten Sitzblockaden und Kerzen für Lichterketten als "Aktionsangebot", und gelegentlich wird nach seiner Pfeife auch getanzt.

1. Bush ist der gewählte Präsident der USA. Das ist er unabhängig davon ob man ihn "gut" oder "schlimm" findet.
2. Für Deutschland und die deutsche Politik - auch gegenüber Bush - ist die DEUTSCHE Regierung zuständig.
3. Deutsche Truppen stehen weltweit neben den Opiumfeldern oder ihren Verteilorganisationen, schaffen eine ruhige Geschäftsatmisphäre und decken alle US-Wünsche (bis auf Bodentruppen im Irak) voll ab.
4. Es ist die EU-Verfassung und nicht die US-Verfassung, die unter deutscher Federführung uns alte Euroäer in alte Krieger wandeln soll.
5. Eine jede deutsche Demo in diesem Zusammenhang gehört also nach Berlin. Vor das Kanzleramt.

Und wer verhindert das ein um das andere Mal ? Genau. der Mann aus Kassel. "Damit auch die Jusos mitmachen können, und hoffentlich machen auch Gewerkschaften mit" - sein stereotypes Gebrabbel zur Verhinderung von Klarheit und Zielrichtung. Die Demos sind dann ja auch wie kleine Familientreffen. Nett. Auch alte Opas laufen da mit - nur sind es nicht mehr die Opas, die es aus Abscheu vor Krieg und KZs taten - das ist lange her. Heute sind es solche, die in der FR am 17.12.04 schreiben: "Friedensarbeit am Beginn des 21. Jahrhunderts ist nicht mehr Verhinderung von Kriegen."
Ach. Sieh an. 
Da gehört eine Schartrennung hin, eine unmißverständliche Abgrenzung. Aber unser großer Integrator in Kassel integriert auf Teufel-komm-raus. Auch Beelzebub.
Mit dem sich der Teufel bekanntlich austreiben läßt.
Wir streichen die Wand blau und nehmen gelbe Farbe dazu. Alte Böcke = Super-Gärtner. Orwells schönste Visionen.

Und sogar die Tagesschau wird wieder berichten, man habe wieder  "protestiert". Bush bittet dann natürlich um die Tischkante und um ein Kleenex wg. Angstschweiß. Was bekanntlich dem Frieden echt voll geil auf die Sprünge hilft.

P.S.: welchen Auftrieb erhielte die deutsche Friedensbewegung, wenn Schröder - na sagen wir mal in Portugal - ausgepfiffen würde ? Genau. Ebenso beeindruckt waren die Amis auch bei den letzten Wahlen.
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Im übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.
(c)Andreas Hauß  http://www.medienanalyse-international.de