Der Euro 2013


... und wie er sich tagtäglich stabilisiert, die Märkte sich beruhigen und überhaupt alles Gold ist ...


 
 
  


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Video: Das Märchen von Jörg Asmussen

gelesen von Butzko auf Störsender.tv


"HERRHAUSEN: Wir müssen ihn deswegen beschleunigen, weil die Angst unserer Nachbarn vor einem zu starken, weil wiedervereinigten Deutschland nur abgebaut werden kann, wenn wir nationale Souveränitäten auf europäische Institutionen übertragen. Nur dann können die europäischen und die westlichen Nachbarn verdauen, was ein wiedervereinigtes, starkes, im Zentrum Europas angesiedeltes Deutschland darstellt. Gerade die Entwicklung im Osten ist, wenn man es aus historischer Perspektive sieht, eine Veranlassung zum Beschleunigen der europäischen Entwicklung."
So Herrhausen  Im SPIEGEL am 20.Nov. 1989. Zehn Tage später starb er eines unnatürlichen Todes.
Schon 1990 führte Michael D. Morrissey  verschiedene teils in der ZEIT ausgelassene Aussagen Herrhausens an, die  ihn in bestimmten Kreisen unbeliebt gemacht haben dürften.

Der Hebel-Euro und die Triple-AllianzVideo: hart aber fairBosbach erläutert in minute 57, dass es bei der  Euro-Einführung um zwei Theorien ging: die Hebel- und die Krönungstheorie.
Man habe sich für die Hebeltheorie entschieden: über den Euro eine weitergehende Einigung auch in Fragen von Stuern, Wirtschaft, Soziale usw. zu errreichen anstatt erst dieses zu  koordinieren und dann mit dem Euro zu krönen.
Jedenfalls, und auch Lindner  verweist darauf, war der Euro von Anfang an ein POLITISCHES Projekt. Kein ökonomisches. Folge: es gibt keine zwingenden Begründungen ökonomischer Natur, den Euro beizubehalten, mit der Ausnahme, dem Dollar als Wetleitwährung eine Alternative entgegenzusetzen. Das allerdings leistete schon der ECU und könnte auch ein "Referenz-Euro"  tun.

Der geopolitische Aspekt des Euro war unter dem Strich  der eigentliche Anlass zu seiner  Einführung. Als es um die deutsche Einigung im Jahre 1989 ging,  setzte Mitterrand Kohl unter Druck: entweder er setze sich für  Verhandlungen zur Einführung einer Währungsunion noch vor Ende 1990 ein, oder  er müsse mit einer triple alliance zwischen Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion wie vor Beginn des 1. und 2. Weltkrieges rechnen. So schreibt David Marsh in "The Battle For The New Global Currency". Kein Wunder, dass die USA nicht gut auf die Franzosen zu sprechen waren und sind. Den Euro ohne diese geopolitischen Zusammenhänge zu diskutieren ist fahrlässig. Die Interessenslage europäischer Nationen  besagt eben nicht nur, untereinander keinen Krieg mehr führen zu wollen, auch keinen Währungskrieg. Zugleich aber geht es um das Außenverhältnis Europas  nicht nur zu den USA und deren $, sondern auch zu Rußland und jetzt auch China, also mindestens den BRICS. In welcher Währung wird der Handel mit denen organisiert?

Ja, es geht  dabei durchaus auch langfristig um Krieg und Frieden. Nicht, dass es zwischen Europäern knallen müsste - das tat es vor der Euroeinführung ein halbes Jahrhundert schließlich auch nicht. Aber die Stellvertreterkriege sonstwo können sich ausweiten, wenn die Interessen nicht austariert sind.

Mit dem Hebel Euro Europa zu "einigen" ging jedenfalls gründlich daneben, u.a. durch US-Einwirkung (aber eben nicht nur).

Helmut Kohl reagierte auf die  Haltung Mitterands und auf die Ratschläge seines engen Beraters Herrhausen mit seinem 10-Punkte-programm, in dem er nicht nur von einier Konföderation  mit der DDR spricht, sondern auch den Begriff des "gemeinsamen Hauses Europa" benutzt, der  von Gorbatschow stammte. Mit dem Bild der Bahnstrecke, die Moskau über Berlin und Köln mit Paris verbindet, sprach er weit weniger ein konkretes Bahnprojekt an als metaphorische die Achse, die ihm als  Verbindunslinie des künftigen Europas vorschwebte. Mitterands Forderung war Genüge getan, Gorbatschow saß mit im Boot, und herrhausens Überlegung einer Konföderation und eines behutsamen Vorgehens war mit bedacht.
Die US-Regierung wurde zu den 10 Punkten nicht konsultiert, sondern nur kurz vor der Bundestagssitzung informiert. Man sei, so Kohl in diesem Video-Interview, damals im Weißen Haus sehr indigniert gewesen.
2 Tage später starb Herrhausen, der Duz-Freund Kohls (hier im Video-Interview), bevor dieser seine Rede halten konnte.
Der Washington Consensus strukturierte daraufhin die Welt ein wenig anders. Russland z.B. blieb nach dem Zerfall der UdSSR als Pleitestaat übrig, durch und durhc jelzinisiert. Deutschland stand hackenklappend an der seite der USA, immer schön sichtbar in Jugoslawien. Um ein wenig am Spiel (man spielte Schach) teilnehmen zu dürfen, flogen Schröder und Fischer brav in die USA, um zu versichern, dass die BRD nun auch "Verantwortung tragen" werde. Wie ich seit damals , seit dem Krieg gegen Jugoslawien, immer mal wieder schrib: "Nichts verbindet so sehr wie gemeinsam begangene Verbrechen".

Konsequenz: es kann nicht das Ziel verantwortungsvoller deutscher Politik sein,  den Euro zugunsten einer DM zu kippen. Nicht nur wegen der Ablehnung einer deutschtümelnden  Antipolitik, die man der AfD unterstellt (zu Recht oder zu Unrecht, wird man sehen), sondern weil es geo- und wirtschaftspolitisch Selbstmord wäre. Es komt jetzt darauf an, in einem griffigen neuen 10-Punkte-Plan zu skizzieren, wie nicht einfach nur die Währungen zueinander stehen sollen, sondern auch die Staaten und Staatenbündnisse. Den USA freundlich die Grenzen aufzuzeigen, weiterhin europäisch zu handeln bei  großer Souveränität  der einzelnen Nationen, das verhältnis zu Russland, China, Indien, Brasilien usw. neu ordnen zum gegenseitigen Vorteil. Anders gesagt: eine POLITISCHE Perspektive aufzeigen, in die die augenblicklichen ökonomishen  Verhältnisse und Notwendigkeiten eingeordnet werden müssen. Der Euro als Verrechnungseinheit  und Stabilitätsblock gegenüber dem Dollar hat weiterhin seine Funktion, hinzu kommen Entschuldungen,  neue supranationale Währungen  und  Neuaushandlung finazieller Spielräume, die der Wirtschaft der Staaten angemessen sind. Wir stehen entweder an der Schwelle zu einer völlig neuen guten Welt in den nächsten Jahrzehnten - oder vor einem Crash sondergleichen. Die Marksteine müssen in wenigen Jahren - besser:Monaten - gesetzt sein. Es fehlt leider an einer politischen Institution im Bundestag, die  die  Kraft, auch Überzeugungskraft dafür hat. Denn die Bevölkerung nicht nur Deutschlands, sondern Europas muss "mitgenommen" werden. Insbesondere die Jugend  Europas benötigt eine auch persönlich greifbare Perspektive.
"Die »soft power« Europas, also das Ansehen und die Möglichkeiten der EU, auf die Partnerstaaten einzuwirken, hat insgesamt unter den Aus-wirkungen der Krise deutlich gelitten. Im Zuge dieses Prozesses haben sich vor allem die Chancen Europas verringert, über bilaterale Abstimmungen mit den Partnern multilateralen Einfluss auf die politische Gestaltung der globalen Zukunftsherausforderungen nehmen zu können.
Die Hoffnungen und Erwartungen der europäischen Außenpolitik waren in diesem Punkt – wie auch in anderen Zusammenhängen – aller-dings schon vor Ausbruch der Krise überzogen und unrealistisch. Die Krise hat sich eher dahingehend ausgewirkt, dass die bestehenden strukturellen Defizite der EU als globaler Akteur noch offener zutage traten
." SWP-Studie, S.47 -.pdf

Lafontaine:
"Jetzt sollten wir zum früheren europäischen Währungssystem zurückkehren, das Auf- und Abwertungen nach gegenseitigen Absprachen ermöglicht. Neben dem Euro müssen dazu wieder nationale Währungen eingeführt werden."
"Wenn reale Auf- und Abwertungen auf diesem Wege nicht möglich sind, , dann muss man die einheitliche Währung aufgeben und zu einem System zurückkehren, das, wie beim Vorläufer der Währungsunion, dem Europäischen Währungssystem, Auf- und Abwertungen erlaubt. Im Kern geht es darum, kontrollierte Abwertung und kontrollierte Aufwertung über ein von der EU getragenes Wechselkursregime wieder möglich zu machen. Dazu sind im ersten Schritt strikte Kapitalverkehrskontrollen unumgänglich, um die Kapitalströme zu regulieren. In Zypern hat Europa diesen ersten Schritt ja schon gemacht."

Vernünftig, aktuell, gut begründet, machbar.
Leider schlafen Riexinger und die Linke noch. Noch haben sie das nicht übernommen. Schweigen. VOR dem Bundestagswahlkampf  auf diesen fahrenden Zug aufzuspringen, wäre schon sinnvoll.
Und die Kapitalverkehrskontrollen würden auf einen Schlag alle Diskussionen über Steuerflucht überflüssig machen.
Das kommt alles sowieso. Die Frage ist nur, ob friedlich, gesteuert, in ruhigem Fahrwasser oder durch Crash und Streit gepägt. Dass das der City nicht passt, das ist klar.
Wagenknecht zur AfD

und nun doch - in der SZ: Riexinger verteidigt Lafontain


Luxemburg ist ein Containerschiff,

 himmelhoch beladen. Die kleinste Welle - und es kippt um.

Vortrag Sinn mit Gesamtzahlen .... (Video)


Und Hankel über  einen "Dummkopf wie Wolfgang Schäuble" und eine handhabbare Alternative, Ausweg aus dem Schlamassel. Beide, Sinn wie Hankel, sprechen von Sozialismus und DDR, die "drohen", wenn  nicht die Eigentümer zur Kasse gebeten und der Euro transformiert wird.  Da ein Sozialismus aber bekanntlich nicht vom Himmel fällt wie Luxemburger Containerschiffe, ist eher von dem Szenario vom "Schwarzen Freitag" auszugehen, und das potenziert, wenn nicht endlich gehandelt wird.

Interessant noch folgende Bemerkung Hankels:
"No-Bailout-Klausel.
Gegen diesen Verstoß haben wir im Frühjahr 2010 Klage eingereicht. Und zu unserem Entsetzen hat der damalige Bundespräsident Horst Köhler, der die Verträge ja im Wesentlichen ausgehandelt hatte (1991 als Staatssekretär im Bundesfinanzministerium; die Redaktion), unterschrieben, obwohl ihm klar sein musste, dass er einen Vertragsbruch absegnet.
War das der tatsächliche Grund für seinen Rücktritt?
Vermutlich. Aber dann wäre mit lieber gewesen, er wäre schon vorher zurückgetreten und nicht erst hinterher."
Genau das sagen wir seit Jahren : Nötigung

Reihenfolgen, Verantwortung in den Worten Weidmanns:

"nicht immer" - "auch": der Steuerzahler ist  weiterhin dabei:
"Weidmann: Das ist eben genau nicht das Modell. Es gibt aber Arbeiten auf europäischer Ebene an einem Abwicklungsregime. Es geht ja darum, dass wir Banken, die in Schieflage geraten sind, nicht immer mit dem Geld der Steuerzahler retten müssen, sondern dass die Banken auch verursachergerecht abgewickelt werden können, ohne eine Gefahr für das Finanzsystem darzustellen. Und deswegen geht es auch darum, in diesem Rahmen erstens die Abwicklung zu ermöglichen und die Lasten dann durch die tragen zu lassen, die die Verantwortung tragen für die Entscheidungen, die zu den Problemen geführt haben. Und daran arbeitet im Moment die Kommission, nämlich an einer Richtlinie über ein Abwicklungsregime."
Es geht darum, Sicherheit zu verbreiten, Stabilität zu vermitteln. Anders gesagt:  Reparaturen an der Schminke, notwendiges Aufhübschen  ist in der Mache. Die Billionen -Probleme, die Sinn anspricht, die strukturellen Probleme, die Hankel anspricht, werden deshalb noch lange nicht angegangen.
Wir wissen nicht, was Weidmann so raucht, aber was er sagt:

"Die Probleme sind vielmehr ein Mangel an Wettbewerbsfähigkeit in einzelnen Ländern und Zweifel an der Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen. Und da müssen wir ansetzen. Das können auch nur die Regierungen tun."

 Heißt: die Griechen produzieren zu wenig Autos und Flugzeuge, die Dänen weit zu wenig Oliven und Wein, die sind alle nicht wettbewerbsfähig. Und da gibt es doch gar Zweifel an der Tragfähigkeit, aber wenn die regierungen uns erzählen, dass es sich gar nicht um Billionen-Probleme handelt, sondern um hier oder da eine Milliarde, dann gibt es wieder Vertrauen statt Zweifel, alle geben einander Kredit, alles wird gut.
Und was trinkt Herr Weidmann so? Wir wissen wieder, was er sagt:

"Weidmann: Also, zunächst mal ist es auch in Japan so, dass die Ursachen der deflationären Entwicklung dort und der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung ja nicht in einer mangelnden Versorgung mit Liquidität liegen, sondern eben struktureller Natur sind, demografischer Natur beispielsweise, aber auch in der hohen Staatsverschuldung liegen."

Bzgl. der Staatsverschuldung ist ihm schwer zu widersprechen. Aber was bedeutet das mit der Demographie, was er da absondert? Angenommen, er will niht die  Hundertjährigen in japan abmurksen, dann unterstellen wir also ein Kinderproduktionsprogramm. das würde, heute aufgelegt, in 30 jahren  fähige Facharbeiter ergeben, gewiefte Ingenieure, geniale Wissenschaftler. WENN es überhaupt das problem wäre, zu wenig Kinder zu haben. Was ist denn damit eigentlich gemeint?  Er sagt: zu viele Alte bedeutet zu wenig Leute, die produzieren. Weidmann will Japan mehr produzieren lassen, je mehr, desto billiger. Und wer soll das Zeug kaufen? Nur mal so als Hinweis, was die marxistische Formel von der Überproduktionskrise bedeutet: bekanntlich wurden alle - über 50 - AKWs Japans abgeschaltet. Nach gewisssen Unkormfortabilitäten hier oder da  hat sich alles eingerenkt. Es gibt also nicht nur  keinen mangel an Liquidität in Japan, sondern auch keinen an Strom. Was für eine Parallele zu Deutschland, dem gerade eben auch attestiert worden war, ordentlich Strom exportiert zu haben.

Herr Weidmann hat ein Auftragsinterview abgeliefert zum Thema: alles wird gut, weil wir  heftig daran arbeiten, hier oder da ein milliönchen einzukassieren von denen, die bis heute  nicht wissen, wohin mit ihren Milliarden.
Es gibt Waidmänner, die man zum Jagen tragen muss. Manche müssen gar geprügelt werden.

GEGENVORSTELLUNG:
Der angesprochene "Mangel an Wettbewerbsfähigkeit in einzelnen Ländern" könne, so ein Leser, bei Weidmann auch nicht, wie sonstr üblich, die Fähigkeit  in der Industrieproduktion bedeuten, sondern die  Haltung von Weidmann sei: einzelne Länder seien  unfähig zum Wettbewerb, solange sie nicht abwerten können. Nun kannn man den Weg gehen, die Löhne ort um 80% zu senken auf bulgarisches Niveau (wie soll das gehen?) oder eben  durch die Einführung einer getrennten Währung, die man abwerten könne. Dann deutete Weidmann also zart ein Auseinanderbrechen des Eurogebietes an - diese Interpretation erscheint mir in Kreisen der Euroskeptiker passend zu sein, aber bei Weidmann? Entscheiden Sie .....-ausschließen kann man es nicht, dass Weidmann anders denkt als er spricht.

Ein Video zur Reihenfolg:
"Eurorettung auf Kosten der Sparer? Die Zyprioten erfahren gerade am eigenen Leib, wie sich die EU an ihre eigenen Auflagen richtet. Nur als letztes Intrument dürfen die Spareinlagen der Bürger angetastet werden. Doch genau dort wollten die Brüsseler zu allererst reinlangen."

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(c) Andreas Hauß, Juli 2013

http://www.medienanalyse-international.de/ueberblick.html
Aktuelles: http://www.medienanalyse-international.de/index1.html
Im Übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.