#30) Verschiedenes

Am 29. Juni 2001 fand eine sog. "Geberkonferenz" für weitere Kredite KREDITE!) an Jugoslawien statt. Ergebnis: 3 Milliarden Dollar, vornehmlich zur Tilgung der Altschulden von 12 Milliarden - aber allgemein "verkauft" als Startkapital für einen "Neuanfang". Im wesentlichen ging es jedoch laut LATimes um: "That the lifting of U.S. sanctions provided a powerful incentive for Serbian authorities to hand Milosevic over transfer does not diminish their accomplishments, which reflect Serbia's recognition that restoring its standing internationally means accepting the obligations of international law." Milosevic wurde also nicht ausgeliefert, sondern verkauft, und zwar weniger gegen Geld als gegen eine Aufhebung von Sanktionen. Die Verfassung Jugoslawiens sieht ebensowenig wie die Verfassungen der USA oder vieler anderer Länder eine Auslieferung von eigenen Staatsangehörigen ins Ausland vor. Für eine Verfassungsänderung waren nicht vorhandene Mehrheiten im Parlament nötig. Also kam das sogenannte "Dekret" in Umgehung der Verfassung. Daß die "Leichenfunde" exakt zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung dienen, schreibt Reuters ganz locker am 25.06.01:

Dazu gehört, daß man noch weitere 800-900 Leichen als Nachschub liefern könne, in zwei bis drei weiteren Massengräbern. Wenn es sich um ebenso bewegliche Leichen wie die 83,3 handelt, geht das bestimmt. Faszinierend: Der Taucher -oder wer?- wußte exakt, wieviel Kilo Sprengstoff gebraucht wurden, um den LKW zu pulverisieren, mal hatte dieser Nummernschilder, mal nicht. 14 Tage nach der Feststellung der endgültigen Leichenzahl wurde "schon" das Gebüsch über dem Grab entfernt, von Folterspuren weiß man schon vor der Exhumierung, der Ort des Massengrabes wechselt wöchentlich. Wanderleichen? Weshalb wurden sie mehrfach nach ihrer Entdeckung "removed"? Wohin, wozu? Es gibt mehr Fragen als Leichen, ungestellte Fragen. Z.B. die nach dem Sinn eines KÜHLlasters im März 99 und nach dem Sinn seiner Versenkung in der Donau, obwohl doch angebliche Hunderte oder gar Tausende weitere Leichen transportiert wurden. Wurden die Transportlaster dafür auch alle gesprengt? Warum blieben dann noch Leichen übrig im Kosovo? Schlecht koordiniert?
 hlc hat viele Leichen, die andere nicht haben (23.Mai, Kokin Brod)

Es fällt auf: seit Mitte Juni scheint man sich auf allgemeine Wanderleichen festgelegt zu haben. Die konkreten 83,3 Leichen mit konkretem (wenn auch gewechseltem) Fundort spielen keine Rolle mehr, sie wurde ja mal wieder "removed". Das Thema soll am Kochen bleiben - ohne daß angeblich gesicherte Erkenntnisse nun mit Fakten unterfüttert würden. Stattdessen werden einfach weiter Beschuldigungen angebracht, eine nach der anderen mit einem Anonymus nach dem anderen. Wie sehr das Methode hat, siehe hier. Kein Wort mehr von Racak oder Rugovo! Sondern immer noch eine Anschuldigung obendrauf. Mit dem Nacharbeiten und Widerlegen ist kaum nachzukommen - und das wird auch der Verteidigung M.s so gehen.

4)Neuer Aufschwung parallel zum Kidnapping Milosevics
Haaalt! Eine neue Entwicklung. Rund um die Tage des Dekrets, als sich "alle" sicher waren, daß nun der Weg in die Auslieferung gesichert sei, gab es keine Leichen mehr. Erst recht nicht von den 83,3 irgendwas Neues. Ich dachte schon, diese Seite sei fertig geschrieben. Nein.
 Frische Leichen! Und was für ein Zufall: "The news emerged..." (also kam an den Tag, tauchte auf) just gerade als Milosevic ausgeliefert wurde. Dieser zeitliche Zusammenhang fiel auch dem Korrespondenten auf. Am Fernsehen hat er Bilder von der Exhumierung von Toten gesehen. Unbezweifelbar. Nach 10 Jahren Bürgerkrieg in allen Nachfolgestaaten des alten Jugoslawien würde es auch wundern, wenn nicht Leichen exhumierbar wären. Und nun noch 74 in Petrovo Selo, leider weiß man wieder nichts Genaueres. Die Washington Post vermeldet nun 38 und 74 Leichen, die 83,3 sind irgendwie weg. Der einzige benannte Zeuge bleibt Djordjevic. Seit dem 3. Mai sind 2 Monate vergangen ...
Und nun hat der Slobo sogar noch den Tony niedermachen wollen .
Die BBC tut am 6.Juli so, als habe man wieder neue Gräber entdeckt, und Mihajlovic kratzt sich am Kopf. Auch nicht schlecht ist der Guardian vom 7.Juli, wenn er schreibt: "The sentencing of the three, who are also believed to be linked to Serb atrocities in Kosovo, came as the Serbian interior ministry said that about 800 Kosovo Albanians lay buried in mass graves in Serbia." Die Verurteilung kommt also zufällig zur selben Zeit, in der der Innenminister von 800  Leichen redet, von denen man ANNIMMT, sie hätten etwas mit den Verurteilten zu tun!  Wenn ich also annehme, es habe irgendwo einen Diebstahl gegeben, und annehme, er könnte mit einem Menschen zu tun haben, der wegen - na sagen wir mal Falschparken vor Gericht steht, dann ist die Strafe wegen Falschparkens besonders hoch und besonders berechtigt - Hauptsache ich bin in Relation so wichtig wie ein Innenminister und posaune meine Annahmen laut hinaus? In dasselbe Horn stößt die  Berliner Zeitung  Der Express konkretisiert auf 86 und 75. Und verwirrt uns damit wieder ein wenig: die 83,3 (=86) waren doch von Kladovo in die Nähe Belgrads gebracht worden, wir wir gelernt haben. Wenn jetzt 86 wanderten, warum blieben dann 75 in Kladovo? Und was ist denn nun mit den 38 und 74 der Washington Post (s.o.)? Wie auch immer: sie sind schon ausgegraben laut Express und befinden sich nun? Wo? Auf dem Weg zu neuen Fundorten? Mit Kühlwagen? Die NZZ schreibt einfach die dpa-Meldung ab und ist so aus dem Schneider mit der Wahrheitsfindung. Ein echter Schweizer glaubt halt einem echten Deutschen, der wiederum einem echten serbischen DEMOKRATEN als Innenminister glaubt. Wanderglauben.  Mama Tagesschau am 6.7. 01 bleibt bei 86:75, fügt aber eine interessante Variante hinzu, die bisher noch NIRGENDS zu lesen war: Mihajlovic sprach auch von Opfern der NATO-Luftangriffe, die in diesen Gräbern lägen. Und von der UCK, die serbische Massengräber vernichten wolle, was man verhindern wolle. Wie schon zuvor gesagt: daß Leichen aufzutreiben sind, auch aus dem fraglichen Zeitraum, ist unbestreitbar. Mama Tagesschau (Video) präsentiert uns auch einige davon zum Abendbrot, und so sieht man auch mal den Herrn Mihajlovic und den Herrn Djordjevic. Und einen mächtigen Beweis. Wie sinnig: den Rest eines Stahlseils als "missing link".

Entlarvend ein Satz in einer AP-Meldung vom 8.Juli 2001:
"Mihajlovic hatte die Existenz von Massengräbern in Serbien vor mehreren Wochen erstmals erwähnt und damit den Weg für die  Auslieferung von Exstaatschef Slobodan Milosevic an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag bereitet." So dürfte der Zusammenhang wohl sein. Warum wurde diese Zweck-Mittel-Relation nicht schon beim ersten "Auftauchen" von "Massengräbern" geäußert? Dieselbe AP-Meldung ergänzt aus einer chinesischen Armeezeitung: «Die Verhaftung Milosevics und der Prozess gegen ihn soll an andere Staatsführer, die ihnen (den NATO-Ländern) trotzen, die Warnung senden: Widerstand ist zwecklos.»

Am selben Tag rettet uns die "Sunday Times" aus allen Zweifeln. Wir erfahren nun genau, wie Milosevic seinen Plan zur Leichenverschwindenlassung nannte, und wie teuflisch das alles war:
"Asanacija" ist also das cover-up von "Podcova", dem Hufeisenplan. Ja, die Planwirtschaft ... Ganz unplanmäßig findet das Blatt zwar keinen Hinweis darauf, woher es das wissen kann (das hat sich evtl. marktwirtschftlich ergeben bei den 15 angeblichen Zeugen), dafür aber illustriert es die Behauptung von Massengräbern mit dem Foto eines Beerdigungszugs. Mit Särgen. Die Sunday Times überrascht auch wieder mit der Zahl von 36, die wir schon längere Zeit nicht mehr hatten. Und auch der (böse) General Vlastimir Djordjevic taucht wieder auf, für dessen Verwandtschaftsverhältnis zum (guten) Taucher Zivadin mit demselben Nachnamen ich mich interessiere. Die Lösung Ende Juli: "....Lt. Gen. Vlastimir Djordjevic, the then deputy interior minister and no relation to the Danube diver..."  Schreibt AP. Soll ich es glauben?

Was führte eigentlich zu dieser Verwilderung der Sitten? 1998 war es noch üblich , tote UCK-Kämpfer zur Bestattung an albanische Repräsentanten zu übergeben.

Auch offiziöse jugoslawische Quellen legen mittlerweile Leichen nach, jetzt tauchen und schwimmen sie sogar. Bei afp sind es schon offensichtlich mehr als 60 , und offensichtlich sind sie mit einem Kühllaster gefahren worden. Sieht man die Wahl des Transportmittels Leichen an? Bei der  NZZ hält man sich an den seriösen Konjunktiv und zitiert. Immerhin sind es dort auch 50 bis 60 Leichen, denn 7 und 50 ergibt halt nicht über 60. Und ein Kühllastwagen "tauchte auf" - wie (physikalisch oder im übertragenen Sinne)?

5)US-Bürger gefunden
Und nun wird es richtig hart: die  Washington Post berichtet von 3 toten US-Bürgern in einem Massengrab. Bei der Geschichte wundert mich auf Anhieb: mit welcher Leichtigkeit die gesamte Lebensgeschichte, Identität und Todesart so fix herausgefunden wurde - andererseits wird bei anderen Massengräbern sogar noch Gestrüpp über den Gräbern entfernt, während man schon die Folterspuren kennt. Dann wird seitens der WP nicht über die andern Leichen berichtet - es sei doch immerhin ein MASSENgrab bei Petrovo Selo. Die New York Times ist schon vorsichtiger Bodies of 3 New Yorkers Believed Found in Serbian Grave.

Diese 75 in Petrovo Selo sollen doch Kriegstote aus der Zeit VOR und WÄHREND des Kriegs sein! Wie kommen da 3 Leichen rein - wenn auch "on top of", die erst am 8. Juli 99 überhaupt getötet worden sein können? Wurde in Petrovo Selo so etwas wie eine offene Leichendeponie über die Kriegsmonate betrieben, in die nach und nach eingeschichtet wurde? Und warum wurden die 3 Amerikaner erst in der letzten Woche als Bestandteil der insgesamt 75 Toten von Petrovo Selo gefunden (obwohl sie doch zuoberst lagen), wenn die BBC und die Washington Post die Petrovo-Selo Leichen schon vor einem Monat recht präzis mit 74 angegeben haben? Da die Amis doch zuoberst lagen und ihre Identität so leicht feststellbar war, hätte doch schon vor einem Monat diese Sensation rauskommen müssen. Oder aber die Zahl konnte vor einem Monat
nicht bekannt sein. Aber wie schon gehabt interessieren die logischen Widersprüche niemanden.

 Reuters gibt , was zu geben ist:  Der US-Gesandte in Jugoslawien, William Montgomery, sagte der Zeitung, die USA bestünden auf einer vollständigen Untersuchung der Angelegenheit. "Glauben Sie mir, das wird für  uns ein sehr wichtiger Fall." Und zu den Stausee-Leichen: Die damalige Regierung unter dem jugoslawischen Ex-Präsidenten  Slobodan Milosevic habe den Fund vertuscht. Bei Nacht seien die Leichen zu einem anderen Ort gebracht und dort in einem  Massengrab verscharrt worden. Wo das Grab liegt, wurde nicht  mitgeteilt. Augenzeugen hätten den Fund der Leichen und ihren Transport zum Massengrab beobachtet.
Halt eben Wanderleichen wie gehabt.

Das Verhältnis des Serben an sich zu Kühllastern, vielen Kühllastern, beschreibt R. Fisk  im Independent vom 18.7.01 in einer ergreifenden Story. Der Kleidertausch zur Verwirrung ist hier der Aufmacher. Detailfragen (wieso erst Verwirrung, wenn die Leichen dann doch abtransportiert wurden, oder wo das erwähnte Video denn geblieben ist, und wie 8000 tote ungefundene Leichen im Verhältnis zu 2000 vermißten Kosovoalbanern stehen) müssen bei Fisks Emotion schon mal zu kurz kommen.

Andrej Ivanji  topt in der taz vom 20.7.2001 die ganze Story: jetzt mäandern schon "Flüsse" zwischen den "Seen" Serbiens hindurch, alle voller Kühlleichen. So ein Plural hat schon was, wenn auch nichts Wahrhaftiges. Wo gibt es noch Land in diesem Serbien voller "Flüsse und Seen"? Geht Jugoslawien an seinen Wanderleichen zugrunde, weil unter? Ist es schiere Metaphorik des Herrn Ivanji? "In Flüssen und Seen werden Leichen gefunden, immer neue, bislang streng geheim gehaltene Massengräber werden entdeckt." Interessant sind wieder Ivanjis Zahlen: was in Batajnica nachgelassen wird (von 83,3 auf "rund 40" runter), kommt in Detailfreude (Kinder, Frauen ...) wieder hoch oder wird in Perucac nachgelegt: dort hat Ivanji schon 70 gezählt, mehr als jeder andere. Auch wenn sie noch nicht entdeckt sind, aber es sind 70.

Und noch etwas: bei den bisher im Kosovo gefundenen 4000 Leichen/-teilen insgesamt wurde immer davon ausgegangen, es handele sich nur oder zumindest überwiegend um kosovoalbanische Tote. Nun wird uns erstmals offiziell bestätigt, daß es sich schon allein bei diesen 800-900 Leichen um wahrscheinlich tote Serben handelt. 900 serbische Leichen im Verhältnis zu 4000 Leichen/Leichenteilen, das ist ein Verhältnis von etwa 1:4. Und das, obwohl doch der Bevölkerungsanteil der Kosovoserben nur ein Zehntel der Gesamtbevölkerung des Kosovo sein soll. D.h., die UNMIK bestätigt offiziell, daß unter dem Krieg und Bürgerkrieg die serbische Bevölkerung anteilmäßig weit MEHR zu leiden hatte als die kosovoalbanische. Kein Wunder, daß sich das ICTY mit dem Völkermordvorwurf bei Milosevic schwer tut - er verträgt sich mit den Zahlen nicht.

Am 23.7.01 erhielt das Publikum eine Zusammenfassung der jug. Armee über die  Verbrechen während des Krieges im Kosovo . Bei aller Sensationsgier - das sind weder unnormale Ausschreitungen während heftiger Kriege noch irgendwie mit den Massengräbern verwandte Verbrechen. Über die Einleitung von Ermittlungsverfahren seitens der jug. Militärstrafgerichtsbarkeit war schon WÄHREND des deutsch-jugoslawischen Krieges zu lesen. So wird deutlich, was Ausnahme und was Regel war.

AP schreibt: "PETROVO SELO, Yugoslavia (AP) - On a grassy hill nestled in the shade of thick locust trees, 76 fresh graves contain grisly evidence..."
Was gibt Herr Stojanovic hier am 28.Juli 2001 zum Besten?

#76 Gräber - also Einzelgräber! Kein Massengrab. Widerspruch zu bisherigen Berichten.
Auch in Bezug auf die Zahl - bisher waren es 74 bis 75. Wurde jemand dazugelegt, oder wanderte wieder eine Leiche nach Petrovo Selo,, oder konnte  man bisher (wie in den anderen Fällen) nicht zählen?

#Dann "contain". Sie beinhalten also noch am 28. Juli 2001 die Leichen? Wenn nicht exhumiert - wie dann die Beweisführung, daß es Albaner sind, ermordet, aus dem Kosovo usw.? Er widerspricht sich am Ende auch selbst: "lying on top of a pile of bodies, blindfolded, their hands tied with wire, their heads bloodied by shotgun wounds."
"pile of bodies" paßt nicht zu 76 Einzelgräbern. 

#Und nun die Auflösung der Widersprüche: "76 frische Gräber? ". Die Beerdigung müßte nach anderen Berichten (s.o.) doch spätestens im Juli 1999 beendigt worden sein, als die US-Albaner "on top" draufgepackt wurden. Was ist dann  noch "frisch"? Oder sind die Gräber wirklich frisch, weil erst im Jahre 2001 angelegt? Ja: "Most of the other bodies unearthed and reburied in Petrovo Selo are believed to be civilians from the Kosovo towns of Prizren and Suva Reka." 
Das muß festgehalten werden: die Gräber in Petrovo Selo sind - für künftige Untersuchende wichtig- im Jahre 2001 "reburied". Es dürfte schon ein wenig schwer werden, nun noch nachzuweisen, wann, wo, und wie eine Erstbestattung erfolgte. Da ist nichts mehr mit "grisly evidence".

#AP weiß: "Now, in startling detail, Serbia's new interior minister, Dusan Mihajlovic, and police Capt. Dragan Karleusa, in charge of mass grave investigations, say evidence is mounting that Milosevic ordered a cover-up in an effort to erase evidence of atrocities.
The operation, they say, even had a code name: Depth 2."
Scheiße. Jetzt hatte ich fest im Gedächtnis gespeichert, daß der Plan "asanacija" hieß, wie es die seriöse sunday-times.co.uk geschrieben hatte. Ich bin verwirrt: soll ich der AP oder der Sunday Times glauben? Wie stehe ich in öffentlichen Diskussionen da, wenn ich nicht einmal den korrekten Namen weiß?

# Und nun das Beste: "After its discovery by local police and the diver, Belgrade authorities had it hauled to the Petrovo Selo mass grave site and destroyed with plastic explosives, Djordjevic, the diver, told the AP. Tiny bits of it still litter the forest floor."
Petrovo Selo war bisher ein WEITERES Massengrab. Die Toten aus dem Kühllaster in der Donau waren nach Batajnica geschafft worden, ihre Zahl war mächtig wechselnd, s.o.
Nun jedoch sind die Batajnica-Leichen identisch mit denen von Petrovo Selo! Da die Seeleichen noch nicht auftauchten, ist der Stand bei AP demzufolge: von den 800-1000 in Aussicht gestellten Leichen haben wir 76 FRISCHE Gräber. Nur in Petrovo Selo, nach eigener AP- Auskunft am A... der Welt. Batajnica taucht nicht mehr auf oder taugt nicht mehr.

# Die schicke Detailfreudigkeit (es war ein Mercedes, und die erste Tote war eine schöne halbnackte Schwarzhaarige - da ächzt der alte Taucher ...) steht ein wenig im Kontrast zu:

- Other high-ranking police officials, interviewed by the AP on condition of anonymity, say Operation Depth 2 existed ... 
- Sources close to the probe into the mass graves say ...
- Police said he pulled over ...
- The driver has not been named and his whereabouts are unknown, but ...

wie schade. das alles mit der Anonymität. Wahrscheinlich alle im Zeugenschutzprogramm, damir sie nicht von Slobo aus den Haag aufgefressen werden, wenn der freikommt.

Die Times findet auch noch ein grim secret , worin es auch immer bestehen mag. Jedenfalls: "In total 263 dead Kosovans have so far been exhumed in hidden graves in Serbia." Wann, wo, mit welchen Beweisen, Belegen - da schweigt die Times stille. Immerhin aber der high score: 263 hatten wir bisher noch nie. Und er stimmt sogar mit der eigenen Meldung des selben Tages in derselben Zeitung überein, was man schon als Leistung auch wegen der korrekten Summenbildung beklatschen sollte. Auch die anderen Zahlen sind höher als bisher. Insgesamt ein Artikel voll dunkler Andeutungen ohne auch nur die leiseste Bemühung um Fakten. Es soll wohl der Kommentar des Herrn Loyd zu seinem eigenen Artikel sein. 
Ganz eindeutig handelt es sich um den ersten Lorry, wenn dieser ANTHONY LOYD IN BELGRADE schreibt:
           NO ONE is sure what happened to the driver of the refrigerated lorry. The only thing known is that one night in the first week of April 1999, as Nato airstrikes reverberated around Yugoslavia, he put a rock on the accelerator and pitched his vehicle into the Danube near the fishing town of Tekija in eastern Serbia.
Warum spricht sich der Herr Loyd nicht mit AP ab, die immerhin am 28.7. berichteten:
One example that figures strongly in the investigation now under way is the story of the white freezer truck in the Danube. As the truck swayed through the darkness along a narrow road, the young army reservist at the wheel felt uneasy. He would later tell the local police called to the scene that he had heard odd thumping sounds coming from the sealed storage space. The police, speaking to the AP on condition of anonymity, said the driver had made several such nighttime trips in the past, traveling the 300 miles from the Kosovo town of Prizren to Petrovo Selo. Police said he pulled over to investigate the sounds, then drove on to a steep ravine. There, police said, he jumped out, placed a heavy stone on the accelerator and watched as the truck plunged 40 feet over a rocky cliff and into the Danube.
"The only thing known"? Da ist doch einiges known bei ap: eine ganz prächtige Aussage des "young army reservist", der angeblich unter dem Mantel der Anonymität (die besten Zeugen sind die anonymen, und daraus besteht fast der ganze "Fall") akkurate Details zu berichten weiß. (Nicht zu vergessen Nicholas von msnbc! Die driver reden angeblich, daß es eine Freude ist.) Wem soll ich jetzt nicht glauben: AP oder der Times? Und was noch verwunderlich ist: daß bei dem Satz, den der Laster machte, der Stein auf dem Gaspedal fest steckenblieb.