Chinabashing auf süddeutsch

Schöne Stimmung überall
- nur die Drecksjournaille muss  vermiesen, was zu vermiesen geht.  An Vhina nichts Gutes lassen, lautet die Parole. Die Begründung ist offensichtlich - China macht nicht nur nicht im "westlichen" Konzert mit. China ist Konkurrent. Und erfolgreich zudem. Kommunisten an der Regierung - die können ja nur als Kapitalisten erfolgreich sein. der rest ist Unterdrückung, wie  gehabt. So die Darstellung.
  

"Schöne Stimmung überall
China will zu den Olympischen Spielen eigentlich die Welt umarmen, seine Regierung fordert dieselbe Welt aber zugleich in Lhasa heraus. In Pekings Straßen will man davon allerdings nichts wissen. 
Von Gerhard Matzig" - für die Süddeutsche Zeitung.

Matzig  würzt seine Darstellung des Darzustellenden mit O-Tönen:
"Spucken verboten
Man muss andere Menschen hier befragen. Wahl-Chinesen etwa, die aus Deutschland stammen und hierhergekommen sind, um am Chinaboom teilzuhaben. Zum Beispiel Gerhard Starzetz, der seit ein paar Jahren in Peking lebt, um für die Hong-Fu-Gruppe, einen mächtigen Immobilienentwickler, im Norden von Peking eine moderne Idealstadt namens "Hot Spring Leisure City" zu realisieren. 

Diese Stadt ist für insgesamt 40.000 Menschen gedacht. In zwei Jahren soll sie fertig sein. Dann umfasst sie als eine Art geschlossene Anstalt für Superreiche 1000 Villen zu je einer Million Euro, eine Universität für Bühnenkunst, eine gewaltige Sportanlage, ein Spaßbad, Büros und ein Super-Hotel, in dem die Übernachtung 25.000 Dollar kosten wird. 

Starzetz, der diese gespenstische Wohlfühlstadt in Europa bekanntmachen soll, will sich zwar nicht zu Tibet äußern. Aber dafür zu den Unruhen auf dem Platz des Himmlischen Friedens vom Juni 1989. Er glaubt nicht, dass damals Studenten und Arbeiter mit Panzern überrollt und mit Bajonetten niedergestochen wurden; er glaubt, dass vor allem Soldaten von den Studenten "gekillt" wurden. Im Übrigen sei es nicht gut, China zu kritisieren. "Jetzt muss man hier aufbauen, konstruktiv sein." 

Das Land, auf dem er seine Leisure City baut, wurde früher von 160 Bauern bestellt. Es ist zwecklos danach zu fragen, was sie zu all dem sagen. Die Antwort wäre: "I don’t know." Sie wissen nur, dass sie wegen Olympia nicht mehr auf den Boden spucken dürfen. Sie wissen, dass man nicht drängeln darf in der U-Bahn. Sie wissen, dass die Welt auf Peking blickt. "Ist doch schön", sagt Starzetz, "diese Stimmung überall."


Eine gespenstische geschlossene Anstalt - sowas baut der Mann, offenbar aus Raffgier. dann tickt er wohl auch sonst nicht richtig und sieht die Unterdrückung nicht. Die matzig natürlich allerorten  erkennt.
Condominiums  kennt Matzig offenbar nicht, hat er noch nie bewußt gesehen, obwohl überall auf der Welt existent, außer in gewachsener Umgebung wie in Deutschland. Das Spucken gerade in Asien ist eine Angewohnheit, die nicht nur Europäer anekelt. Auch Chinesen, für die es außerdem den Symbolgehalt  der Unhöflichkeit, der Abwertung hat. Wie bei uns früher. Welch Unterdrückung, dies zu unterdrücken! China leidet ungemein.

Jedenfalls meinerseits ein Leserbrief, der den tenor aufgreift.
"Wachen Sie auf - die Chinesen lassen nicht zu, dass auf ihre kosten Lügenpropaganda wie bisher getrieben wird. "
So endet er. Herr Starzetz setzt sich danach mit mir in Verbindung und veröffentlicht zugleich selbst zwei leserbriefe in der Süddeutschen:


1. 
"Starzetz: Pressefreiheit oder wie man die Meinung so manipuliert um eine Stimmung zu erzeugen 

Am 22.3.2008 erhielt ich von einem Leser der Süddeutsche Zeitung eine Mail mit folgendem Inhalt:„Mein Gott, wenn ich lese, was die Süddeutsche Zeitung über Sie berichtet, frage ich mich, was für eine dreckige, billige Hure Sie sind. „Bis Dato habe ich die Süddeutsche Zeitung immer als eine seriöse Zeitung eingeschätzt und diese Meinung auch auf die Leserschaft übertragen.Daher habe ich nach Erhalt dieser Mail im Internet recherchiert um den besagten Artikel zu finden, der den Leser zu einer derartigen primitiven Mail motiviert hat.Ich fand den Artikel „Schöne Stimmung überall“. 

Nach lesen dieser „Reportage“ konnte ich zu mindestens die Motivation der Beschimpfungsmail nachvollziehen.Was ich aber nicht nachvollziehen kann sind die Aussagen im Artikel selbst. Grundlage war eine von der Lufthansa/Dertour  bereits im Jahre 2007 geplante Pressereise,Beijing im Rahmen der bevorstehenden Olympischen Spiele im März 2008 zu besuchen. Für den 17.3.2008 war geplant, einer Journalistengruppe das Subway Netz, das HongFu Freizeitresort und ein deutsches Restaurant auf dem Great Wall vorzustellen.Vereinbarungsgemäß habe ich die Journalistengruppe am 17.3.um 8:30 im Kempinski Hotel abgeholt um das gewünschte Program zu absolvieren.Ich und sowohl meine Begleiter kannten zu diesem Zeitpunkt nicht die Ereignisse in Tibet und auch niemand aus der Journalistengruppe hat uns darüber informiert oder mit uns darüber gesprochen. bzw. informiert.Es war auch keine bedrückende Stimmung in dieser Gruppe; ich hätte es verstanden, wenn man das Reiseprogramm geändert oder gestrichen hätte, insoweit ist zu mindestens die Headline richtig „Schöne Stimmung überall“.Nach lesen des Artikels muss ich zu der Kenntnis kommen, dass man das Erlebte und die Aussagen des Tages dazu benutzt hat, einen nicht nur vom Inhalt her falschen Bericht zu schreiben, sondern auch die unerfreulichen Ereignisse in Tibet dazu benutzt, mit propagandistischen Mitteln, heuchlerisch versucht, sich mit einem Ereignis solidarisch zu erklären um einen „interessanten und aktuellen“ Bericht zu schreiben, da der tatsächliche Tagesverlauf dieser Pressereise nicht mehr mit der allgemeinen Meinung oder der schönen Stimmung zu vereinbaren war. Bewusst und mit erschreckender Präzession wird in diesem Artikel ein düsteres Szenario aufgebaut und erinnert an Reportagen aus deutscher Fed"

Lange gebucht. der Mann der "Süddeutschen" wurde somit nicht zu Propagandazwecken  womöglich gewaltsam irgendwohin gekarrt, sondern hatte  aus einem bunten Blumenstrauß von möglichen Informationsangeboten diesen gewählt, der wiederum von DEUTSCHER Seite ebenfalls aus einem bunten Strauß von reiseangeboten zusammengestellt worden war. Und nicht ein inkompetenter Funktionär, ein oberflächlicher  Reiseführer mit  schlapen Deutschkenntnissen wurde offeriert, sondern ein "native speaker" mit  KENNE. Herr Matzig war in keine  Agitprop-Veranstaltung verfrachtet worden, sondern trraf auf einen kompetenten Namensvettern. Wie nimmt er den wahr, wie stellt er den vor? als Wahl-Chinesen etwa, die aus Deutschland stammen, dem aber wohl schon Schlitzaugen gewachsen sind? Das schrieb Matzig nicht. Neinnein, das wollen wir ihm nicht unterstellen. Aber was für eine Wortwahl! Noch NIE habe ich irgendwo in einem Reisebericht jemanden so charakterisiert gesehen, der aus Deutschland kommt. Da haben wir Brasilianer mit deutscher Herkunft oder Deutschamerikaner, oder Deutsche, die sich in Spanien  niedergelassen haben usw., je nach vergangener Zeit. Es ist NICHT FALSCH, jemanden als Wahl-Spanier oder so zu bezeichnen, wenn er beispielsweise die neue Staatsbürgerschaft beantragt hat. Aber es ist völlig unüblich in unserem Sprachgebrauch. Wir dürfen schlußfolgern: Starzetz schmeckte Matzig nicht deswegen nicht, weil die Chemie nicht stimmte oder sein Wohnort  seltsam war. Sondern weil Starzetz nicht  brav DEUTSCHE Position bezog. Er war nicht getunt, zu "chinesisch". Und das brachte der Schreiberling mit der Bezeichnung zum Ausdruck, frei nach dem Motto: wenn der  Mann schon nicht  koscher ist, dann gehört er  halt zur Gegenseite, das gibt auch was her.
 


und 2. Leserbrief aus Bejing:
"Pressefreiheit oder wie man die Meinung so manipuliert um eine Stimmung zu erzeugen 

Wenn ich den Wahrheitsgehalt von beiden Seiten, der chinesischen und deutschen Seite, gleich setzte mit dem Artikel in der Süddeutschen Zeitung, dann wird es mir übel. 

Hier in diesem Artikel wird die Pressefreiheit schamlos ausgenutzt. Pressefreiheit ist ein Grundrecht; aber es ist nicht ein Recht um Lügen, Unwahrheiten, Falschdarstellungen oder Wortverdrehungen zu bringen oder Meinungen zu manipulieren. 

Es gibt ein Sprichwort; im berühmten Glashaus sitzen und mit Steinen werfen. 

Öffentliche Artikel dieser Art sind ein Spiel mit Feuer. 

Die Presse sollte ein Instrument der Meinungsbildung sein; aber nicht ein Instrument der „Volksverhetzung“ und Journalisten, die zugesprochene Rechte wissentlich missbrauchen, sollten sich nicht auch noch als Retter, Verteidiger oder Lehrer für Demokratie und Pressefreiheit aufspielen. 

Sie degradieren sich selber zu simplen und billigen „Schreiberlingen“, die marktschreierisch jedes Ereignis dazu benutzen, sich zu profilieren oder Money zu machen. 

Traurig ist, dass derartige Artikel über die Süddeutsche Zeitung verbreitet werden; es ist ansonsten mehr der Berichtsstil von Boulevardblättchen, aber vielleicht bin ich hier auch nicht mehr auf dem Laufenden. 

Daher berührt mich die Mail des Lesers nicht mehr; nur der Adressat in dieser Mail ist der Falsche. 

Ich hoffe ansonsten nur, das mein Kommentar unzensiert oder überhaupt veröffentlich wird, auch hier bin ich mir nicht mehr sicher. 

Sicher bin ich mir nur, ich möchte niemals mehr irgendeinem Journalisten bei seiner 

Arbeit behilflich sein und werde keinen Artikel oder Berichtserstattung mehr Glauben schenken, egal von welchem Land."

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Der Mann war offenbar sauer. Viel Unausgesprochenes schwingt in seiner Besschwerde mit, und das beruht auf Gegenseitigkeit. Matzig hatte z.B. geschrieben: "will sich zwar nicht zu Tibet äußern. Aber dafür zu den Unruhen auf dem Platz des Himmlischen Friedens vom Juni 1989."
Was besagt das? Unklarheit, Mißtrauen. Es ist überall üblich , nicht nur in Deutschland, sich  "zu Tibet" zu äußern. Meinung abzusondern. Als sei man da gewesen, als könne man mitreden. Warum will sich Starzetz nicht äußern?  Anstatt nachzufragen, anstatt den leser darüber zu informieren ( hat Starzetz  einfach  nur keine klare Informationslage und möchte nichts falsches in ein Mikro plappern? Sowas ist einem deutschen Journalisten suspekt - er handelt immerhin täglich in dieser Art und Weise), läßt uns Matzig  damit alleine. Und baut einen Gegensatz auf "Aber dafür ". Aus dem Leserbrief Starzetz` wissen wir nun, daß er am 17. wenig von Tibet wissen konnte, 1989 hingegen ist einige Tage her, also eine simple Erklärung und kein mysteriöser Gegensatz, der  inhaltlich begründet wäre. Oder in  einer Spannungssituation, in der  der Interviewpartner Matzigs stehen könnte. Man kann  alles  hineingeheimnissen, in dieses "Aber dafür ".
 

Die "Süddeutsche" hat immerhin die Leserbriefe veröffentlicht, ein zeichen von Souveränität.


Per email  erhalten wir noch folgende Informationen, ich hatte Herrn Starzetz um den persönlichen Kontakt gebeten:

"...nüchtern betrachtet bin ich Herrn Matzig über seinen Artikel nicht böse.
Er ist Journalist von Beruf und musst von seinem Geschriebenen leben und vielleicht sogar beruflich überleben. Herr Matzig war mit einer Journalistengruppe vier Tage in Beijing . An drei Besuchstagen hat er, wenn ich seinem Bericht zeitlich folge, nur den Flughafen kennengelernt,  seinen Reiseführer und den Vater von diesem;  am vierten Tag, hier der 17.3. die Abholung vom Kempinski-Hotel, Beijing, das Subway Netz mit der Linie 5, die HongFu Group /Watercity Freizeitresort, den „Kleinen Landgrafen“ Badaling, Great Wall, Great Wall Artist Foundation und Kempinski Great Wall  und das alles bei schönen, frühlingshaften Wetter. Der zitierte Sandsturm war am Tag seines Abfluges, im Artikel am Ankunftstag, so passte dieser besser zum düsteren Szenario.

 Lieber Herr Hauss, stellen Sie sich einmal vor, Herr Matzig hätte über das berichtet, was er tatsächlich erlebt hat.
Die Nacht in einem 5-Sterne Hotel in Beijing, ein perfektes und modernes Subway Netz, ein Freizeitresort, geschaffen von einer Kooperative, den Great Wall mit seiner malerischen Landschaftkulisse, das Kennenlernen einer sozialen Gesellschaft und seine letzte Nacht im 5 Sterne Kempinski Great Wall. Es währe vermutlich folgendes passiert, er würde mit seinem Artikel derzeit anecken, dieser Artikel würde nicht in das Stimmungsbild von China passen. Was macht er, er schreibt einen passenden Artikel. Er hat diese Möglichkeit, denn in Deutschland gibt es eine Pressefreiheit und unter diesem Deckmäntelchen kann man  straffrei Lügen, Halbwahrheiten und Unterstellungen verkaufen. 
China ist für viele, bei allen Artikeln, Reportagen, Besuchen, ein weitaus unbekanntes Land und es ist richtig, es gibt kulturelle, soziale und manchmal auch krasse Unterschiede zur west- lichen Welt im negativen oder positiven Sinne.
Aber man muss hierbei berücksichtigen, China ist ein souveräner Staat mit einer alten Kultur und jeder fünfte Erdenbürger ist Chinese.
Seit der Öffnung Chinas entwickelt sich das Land in einer rasanten  Geschwindigkeit weiter und zwar auf fast allen Gebieten.

Es gibt einen wesentlichen Bereich, der mit dieser Entwicklung nicht Schritt hält, es sind traditionelle
Denkweisen und Strukturen und die damit verbundenden Veränderungen in der sozialen Gesellschaft.China ist gleichzeitig auch ein Vielvölkerstaat mit unterschiedlichen Sprachen, Religionen und  Länder mit reichen und armen Bodenschätzen oder schwächere und stärkere Wirtschaftsgebiete. China ist hier ein „Super Jugoslawien“ und Konflikte sind eigentlich vorgeprägt. Objektiv betrachtet, ein derartig großes Land zu regieren, zusammenzuhalten und weiter zu entwickeln ist eine hohe politische Herausforderung.
Andere Länder sind daran zerbrochen,  Europa bekommt selbst weitaus kleinere Probleme  nicht in den Griff und die USA betreiben Kanonenbootpolitik. Alles zusammengefasst kann ich verstehen,  das China Selbstbewusstsein entwickelt und sich Nicht mehr in dem Umfang teachen lässt, wie es die westliche Welt wünscht und gewohnt ist. Nicht China ist in einer schweren Identitätskrise, es sind Personen wie der Reporter Matzig."


Meine Antwort an Starzetz:

.... In Ihrer Sicht auf das Land sind wir nicht über Kreuz, aber die Journalisten, die ihre Stoies aufhübschen durch Lügen, die mag ich nicht. Ich nehme das persönlich wegen ihrer Funktion in Kriegen bzw. zu deren vorbereitung, s ist zudem unprofessionell und kann am Ende Menschenleben kosten. Ich reite auch auf der Profession herum, denn  einem schlampigen Krankenpfleger,  der noch nicht einmal absichtlich  Bakterien verbreitet, einem LKW-Fahrer, der "nur vergaß", seine ladung zu sichern, wirft man derartiges auch vor. Ich spreche also nicht von bewußter  zielgerichteter tat.
 
 

Das ist aber bei diesen Journalisten anders. Sie handeln zielgerichtet, bewußt, immer mit der Job-Entschuldigung. das ist die Ebene der Zugschaffner  bei den KZ-Transporten - was derzeit im rahmen des "Zugs der Erinnerung" diskutiert wird. Journalisten können sich jedoch ohne jede Angst  anders orientieren.

Abgesehen von der Kriegsfrage  geht es auch um ihre rechtliche Pflicht, korrekt zu informieren. Sie haben Privilegien (einige haben Sie ja persönlich in Augenschein nehmen können) im Gegenzug zu ihrer  Pflicht, demokratie  per meinungsbildung (nicht -mache)

zu ermöglichen. Ich fordere Pflichterfüllung wie von jedem Bauingenieur. Selbst wenn das Konstrukt  den verbleib des manns in der baufirma um 10 jahre überdauert: auch nach 20 jahren darf es nicht zusammenkrachen....



 Noch eine mail aus Bejing:
 

manchmal tötet das bewusst nicht Ausgesprochene. In meinem Fall die Ereignisse auf dem „Platz des 
himmlischen Frieden“.
Ich habe gesagt, die Proteste der Studenten haben friedlich begonnen. Es war eine nach innen gerichtete
Aktion gegen das Bildungssystem an Universitäten.
Diese Proteste eskalierten dann aber in Gewalttätigkeiten gegenüber Polizei und Militär. Es wurden viele
Von Soldaten erschlagen und nackt auf gehangen. 
Erst danach kam es zu dem Massaker auf dem „Platz des himmlischen Frieden“ und genau dort setzt die
Berichtserstattung ein.

Ich erlebe es häufig, dass gerade die Berichtserstattung aus China angepasst wird oder das man eine 
Momentaufnahme dazu benutzt eine Geschichte aufzubauen, die in das Meinungsbild über  China passt .
Wenn Sie in China waren, werden Sie sicherlich bemerkt haben, dass viele Chinesen im Prinzip sehr unpolitische
Menschen sind. 

Über Beijing wird sehr viel im Zusammenhang über das Sanieren der alten Stadtbezirke geschrieben, den
sogenannten Hutongs .

Also die Richtung,  das rücksichtlos die Wohngebiete saniert werden und die Menschen ihre Heimat und
Existenz verlieren; dazu noch, dass wertvoller und romantischer Baubestand modernen Gebäude weichen
muss. Vor etwa zwei Jahren wurde in der Nähe meines Wohnhauses so ein Gebiet saniert und es kam zu Protesten der Einwohner, lautstark und mit kleinen Handgreiflichkeiten auf beiden Seiten und alles unter Teilnahme von internationalen Journalisten. Die Reportagen waren dann entsprechend, eben halt wie oben beschrieben.

Es ging aber bei den Protesten nicht darum, dass die Einwohner ihre angestammte Heimat verlieren, sondern
banal nur darum,  die Höhe der Entschädigung nach oben, von derzeit 600 Euro auf 800 Euro pro Quadratmeter,
zu drücken.
 

Keiner der Reporter hat sich einmal die Mühe gemacht, die Hutongs objektiv zu betrachten und sich die menschenunwürdigen Wohnverhältnisse anzusehen; aber vielleicht ist es auch gut so, denn auch
über das könnte man wieder eine eingefärbte Story machen. 

Journalismus benötigt Leid, Konflikte, Kriege und Katastrophen oder erschreibt sich diese.


Und  gewiß doch: über das verwertungsinteresse an der Ware "Nachricht", über Eigentumsverhältnisse an  Medien und so manches mehr haben Starzetz und MAI hier nicht räsoniert.
 

vgl. auch:
boxerkrieg1900.html
tibet.html
(c) Andreas Hauß, März  2008
http://www.medienanalyse-international.de/ueberblick.html

Im Übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.