Der Spaßfaktor bei 9/11
Anmerkungen zum Moussaoui-Prozeß
  
CIA-Beauftragter erklärt, Moussaoui werde nicht mehr als Sündenbock gebraucht. Der CIA-Pressesprecher meldete sich wie üblich per Tonband. Und der 11.September sei auch geklärt, sagt er, nur nicht weiter hinterfragen, bitte.
Pfui ! Wir sind empört.

Beteiligung an 9/11-Anschlägen abgestritten
Moussaoui zieht Geständnis zurück.
Endlich. Der 11.September wurde  final geklärt. Mit dieen 1200 Beweisstücken aus dem Moussaoui-Prozeß.
Das Detail, daß all die hübschen Fotos für Moussaouis Verurteilung nichts taugten - sehen Sie selbst - sondern erst seine Selbstbezichtigung es braqhhte, erwähnt das ehemalige Nachrichtenmagazin nicht. Aber, der Washpost zunickend , es sei gute Entwicklung, "dass ein Gericht die Öffentlichkeit präzise prüfen lässt, was die Jury zu prüfen hatte". 
Was die Jury prüfte - und was ihr nicht genügte. Welche Relevanz für die Schuldfrage, für den Hergang, für die Täterschaft hat ein Foto einer  verkohlten Leiche, eines Flugsimulators, das Tonband aus dem WTC usw. ? Null. Kindereien, die in einem anständigen Mordprozeß nicht einmal als Beweisstücke zugelassen würden. 
Prozeßtransskripte

Pfui ! Wir sind empört.
Beteiligung an 9/11-Anschlägen abgestritten
Moussaoui zieht Geständnis zurück.
Was war denn nun mit Moussaoui ?

a) ein Teilchen im großen Ganzen 
b) eine eher geringe Rolle oder 
c) "He wasn't necessarily part of the
9/11 operation," wie einer der Geschworenen sagte.
Aber genug schuldig für irgendwas (seine Tiraden und schlechtes Benehmen auf jeden Fall!) für "lebenslänglich.
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"Das Urteil zeige, dass die USA eine faire Gesellschaft seien und selbst mit Terroristen respektvoll umgehen würden, sagte diese unter Tränen." 
Derartige Sätze sind auch nur unter Tränen äußerbar. Schon allein, weil doch niemand den USA Fairneß absprechen würde, auch nicht auf Guantanamo, im Irak oder anderswo. Allenfalls köntten eventuell ein hergelaufener Winkeladvokat oder sonstige dummdreiste Normalbürger fragen, was in diesem Prozeß denn im Grunde genommen geklärt worden sei, also z.B. die Schuld an was, die Mitschuld wobei ? Derartig seltsame Ansichten über den Sinn eines Prozesses waren aber schon in Deutschland NICHT thematisiert worden bei den Prozessen gegen Mzoudi und Motassadeq. Also waren die Geschworenen in den USA ziemlich allein, als sie artikulierten: "Drei der Geschworenen seien der Ansicht gewesen, dass Moussaoui kaum Kenntnisse über die Anschläge vom 11. September hatte. Drei beschrieben seine Rolle als gering, falls er überhaupt eine gehabt haben sollte. "
Aber  lebenslang hinter Gitter, fair natürlich.


Moussaoui Sentencing Jury Is Told Not to Do Its Own Research 
Und nicht nur die nicht - niemand soll sich um die Wahrheit kümmern. Wo kämen wir denn da hin ?
Aufgeblasene Fürze
Die Ankündigung des Vorhabens der Zulassung eines angeblichen Beweises. Wahnsinn ? Nein. Spiegelschreibe. Die Tonbänder aus der UAL93 haben sich bisher als Witze herausgestellt ("Mom, hier ist Mark Bingham" oder der Anruf aus der Toilette, während a) alle andere angeblichen Anrufe von ihren Sitzen aus erfolgten und b) während das Flugzeug kopfüber flog, was man besonders auf der Toilette gemerkt haben müsste, was aber nicht erwähnt wurde ....). Die Operette geht also weiter mit Herzschmerz-Aufführungen.
Der Spaßfaktor bei 9/11
Anmerkungen zum Moussaoui-Prozeß
Schade. Der "Spiegel" riecht den Braten. Jetzt bekennt sich Moussaoui aber sowas von schuldig, so gierig auf die Todesstrafe, daß es selbst den Dumpfbacken auffällt, die sonst jeden CIA-Quatsch kolportieren. Jahrelang war der "Spiegel" völlig unfähig , Sätze wie die folgenden zu kombinieren: 
"Den Auftrag dazu will er von Terrorboss Bin Laden bekommen haben. Wie glaubwürdig seine Aussagen sind, ist offen."

Wie kann man an der Aussage eines bösen Menschen nur zweifeln ? ObL-Auftrag, also böse. Das war doch immer so. Daß Moussaoui, worin und warum er Humbug erzählt, bleibt den "Spiegel"-Pfeifen noch rätselhaft, aber wie gesagt, sie riechen ...
Ein Tip: woher konnte M Anfang August schon wissen, daß der 11.9. klare Flugsicht bieten würde ? Oder: wenn das Datum schon feststand - warum dann so spät der Ticketkauf der "anderen" 19 "Hijacker" ? Moussaoui kämpft brilliant. Kollege Bröckers fand ein schönes Zitat:
Asked by his lawyer why he signed his guilty plea in April as "the 20th hijacker," Mr. Moussaoui replied: "Because everybody used to refer to me as the 20th hijacker and it was a bit of fun."

In den nächsten Tagen wird er gestehen, Osama habe ihm die Ermordung John F. Kennedys befohlen. Auch zusammen mit dem Schuhbomber. JFK sollte mit den Schnürriemen der Schuhe erdrosselt werden. Wenn es ihm gesagt wird, dies zu gestehen. He used the phrase "that is correct" dozens of times as the prosecutor led him through the facts presented in the indictment.

Weshalb Moussaoui auf derartige "Verteidiger" gerne in aller Weishaeit verzichtet:
"die US-Regierung ... habe versagt, weil sie trotz ihr vorliegender Geheimdiensterkenntnisse die Terroranschläge vom 11. September 2001 nicht verhindert habe, "
Das ist die uralte bushistische "we could not connect the dots"-Theorie. Da hält es der Angeklagte doch lieber mit der Anklage, die "argumentiert dagegen, Moussaoui habe nach seiner Festnahme kurz vor den Anschlägen vom 11. September die Möglichkeit ausgelassen ..." - denn ob die Möglichkeit BESTAND, muß die Anklage beweisen. Eine herrliche Operette. 
G. Wisniewski  führt nun einen Elektroschockgürtel bei Moussaoui ins Feld und bzieht sich dabei auf einen NBC-Bericht.Ich halte das für reine Spintisiererei und beziehe mich lieber auf die Washington Post, die auf das logisch-juristische Problem aufmerksam macht: "In Closing, Moussaoui Trial Rests On His Lies"

Eine einfache Frage, um Moussaoui besser zu verstehen. Nehmen wir an, Sie ständen als Angeklagte/r in einem mittelalterlichen Hexenprozeß. Sie haben erkannt, daß es hier keinesfalls um Wahrheitsfindung geht, sondern daß eine Menge Interessen verhandelt werden. Weder an dem ersteren noch an letzterem können Sie aktiv teilnehmen, denn Sie sitzen fest. Diejenigen, die Sie finanzierten, sind verschwunden - die ehemaligen Freunde scheinen gar hinter der Anklage zu stehen. Jedermann erwartet von Ihnen, daß Sie Ihre Rolle spielen:
a) alles abstreiten (nutzt nichts, das weiß jeder)
b) kleinmütig das Gewünschte abnicken, es niedriger bewerten und um Milde betteln (nutzt auch nichts)

Moussaoui provoziert nahezu die Lynchjustiz. Aber für jedes Wiederaufnahmeverfahren wird überdeutlich, daß er selbst die Quelle des Urteils war. Und- daß er log. Damit eröffnen sich ihm alle Spieräume zwischen neuer Beweisaufnahme, Unzurechnungsfähigkeit, Befangenheitsvorwürfen usw.


#e Ob Moussaoui auch Lepra hat ? Sie werden ihn wohl bald darauf behandeln. So wie auch Saddam eher aufgehängt wird als dass er auch nur ein Wort dazu sagen kann, wie er seine Freundschaft mit den USA in den 80er Jahren gestaltete.
Die LATimes läßt einen FBIler schwadronieren:
"We could have got to those flight schools and looked for people like the defendant," Zebley said. "Somebody rushing through flight school and onto jet simulators. Someone with a Middle Eastern name. We'd be looking for people who look like the defendant."
Nur weil Moussaoui das nicht ermöglicht hatte, war es dem FBI unmöglich, Flugschulen zu durchleuchten. Flugschulen wie die, an der Moussaoui auffällig wurde. Auf der Suche nach  Auffälligkeiten, wie sie Moussaoui zeigte. Die unlogische Dummheit dieser bushistischen Kreatur tut an den Zähnen weh - aber der Mainstream verbreitet den Stuß weiter und weiter .... Denn die Festnahme Moussaouis war offensichtlich unerwünscht gewesen: "He said that he warned his supervisors more than 70 times that Moussaoui was an al-Qaeda operative ..."  Das Wollen und Handeln der Bush-Regierung entfaltet sich vor Gericht in epischer Breite, aber die Propaganda-Maschine ist geschmiert.
Hollywood- B-Movie in Moussaoui-Operette:

"Spiegel" strapaziert wieder jede Logik:

""Mayday! Mayday! Raus hier" - für kurze Zeit haben die Zuhörer ...einen Einblick in das Drama an Bord der United Airlines-Maschine erhalten, bevor diese am 11. September 2001 in ein Feld in Pennsylvania stürzte." "
Haben etwa die Hijacker "Mayday" gerufen oder stimmt das "kurz bevor" nicht ? Mit der mir vorliegenden Bandaufnahme stimmt das sowieso nicht überein.

Und dann im selben Artikel :

"Heute sollen erstmals Aufzeichnungen aus dem Cockpit der in Pennsylvania abgestürzten Maschine vorgespielt werden."

Um was handelt es sich denn dann im Eingangssatz des Artikels ? Oder geht es um den unfreiwilligen Beweis dafür, daß uns aus der UAL93 viele verschiedene nette Hollywood-Versionen vorgelegt werden ?
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Einen Tag später:
Der "Spiegel" löst eins der gestrigen  Rätsel auf: die gestrige Aufnahme sei die der Bodenkontrolle (ARTCC Cleveland ist gemeint, mit der herzigen Stacey Taylor am Micro ) gewesen, tags darauf also die Sensation: die erste Veröffentlichung einer Aufnahme von einem der vier CVR (Cockpit Voice Recorder , Stimmenrecorder aus dem Cockpit, zusätzlich zu je einem ADR DatenRecorder pro Flugzeug- somit  insgesamt 8 black boxes unveröffentlicht ! ) !
Wie in jedem schlechten B-Moviie aus Hollywood gibt es aber schlimme Inkonsistenzen:
- die Hälfte "unverstänlich"
- nur partielle Übereinstimmung mit der Cleveland-Aufnahme der Bodenkontrolle
- Beginn der Aufnahme mit der Stimme eines angeblichen Entführers - nicht jedoch mit der Stimme des Piloten ("Mayday,Mayday"), die Wiedererkennungswert gehabt hätte. Es fehlen somit etwa 3 Minuten zu Beginn
- mit einzwei kleinen Ausnahmen ("grüner Knopf") keine Gespräche der Entführer über ihre Tätigkeit, so als seien es Piloten mit Jahrzehnten Erfahrung gewesen ( und selbst diese müßten sich gelegentlich über den Kurs verständigen, wenn die Bodenkontrolle keine Hilfe gibt bzgl. des Flugziels)
- aber das Schönste: der Cockpit-Recorder gibt anscheinend Tonmaterial aus der Kabine wieder (hingegen sind Bemerkungen der anscheinend noch lebenden Piloten aus dem Cockpit selbst, also direkt am Mikro, nicht zu vernehmen)

Daß Tonaufanhmen in seriösen Gerichtsverfahren nur minimalen bis keinen Beweiswert haben und hier für die Frage der Tatbeteiligung von Moussaoui völlig irrelevant sind, sei nebenbei bemerkt. Daß die Inkonsistenzen vom "Spiegel" nicht "erkannt" werden, zeigt nur ein weiteres Mal: es ist ein CIA-Verlautbarungsorgan von vielen.

(c) Andreas Hauß, März 2006 http://www.medienanalyse-international.deiueberblick.html
Im Übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.