N24 entlässt Russland-Korrespondenten Frank Höfling

Entschuldigung des Senders für Verletzung der Autorenrechte von Oleg Blozki

"N24 hat seinen Russland-Korrespondenten Frank Höfling heute mit sofortiger Wirkung entlassen. Entgegen seinen ursprünglichen Versicherungen hat Frank Höfling heute, nach seiner Rückkehr nach Deutschland, zugegeben, dass er bei den Aufnahmen eines Massengrabes in Tschetschenien nicht selbst vor Ort war. Er gab ebenfalls zu, dass er die Aufnahmen am 17. Februar 2000 in Moskau vom Iswestija-Journalisten Oleg Blozki gekauft hat. In seinen Berichten und Telefonschalten für den Nachrichtensender N24 hatte Frank Höfling den Eindruck erweckt, die Massengräber selbst entdeckt zu haben. Frank Höfling hat N24 mehrfach auf eindringliche Fragen versichert, die Aufnahmen seien in seiner Gegenwart und in seinem Auftrag gedreht worden. Er blieb auch bei dieser Version, als er von N24 mit Berichten konfrontiert wurde, dass das Material bereits zu einem früheren Zeitpunkt auf dem Markt gewesen sei und nicht von ihm stamme. Frank Höfling hat damit gegen alle journalistischen Grundnormen verstoßen und das in ihn gesetzte Vertrauen missbraucht. Obwohl an der Authentizität der Bilder nicht mehr gezweifelt wird, hat Frank Höfling durch sein unverantwortliches Verhalten der Glaubwürdigkeit der westlichen Medien bei ihrer Berichterstattung über Tschetschenien erheblich geschadet. N24 entschuldigt sich in aller Form bei dem russischen Journalisten Oleg Blozki für die Verletzung seiner Autorenrechte. Der Sender bedauert den Schaden, den die Berichterstattung seines Korrespondenten in der Öffentlichkeit verursacht hat."

(source: N24, February 29, 2000)