So unglaublich es klingt:
aber ja doch, diese Morde werden gerechtfertigt. Doch zunächst einmal: Hier die Namen
der Opfer.
Weitere Taten an anderen Schauplätzen finden derzeit statt oder sind in Vorbereitung. Tathergang, Befehlsstränge - alles bekannt. Der/die Täter müssen hier nicht extra benannt werden. Sie stehen zu ihrer Tat, sind hinlänglich bekannt und können tagtäglich in unseren Medien besichtigt werden. Was am 23. April 1999 vorgemacht
wurde, fand seine Wiederholung bzw. Entsprechung am 26. April 2002. 3 Jahre
später.
Ihre Rechtfertigung ist simpel: sie berufen
sich auf ein höheres Ziel als das Leben
unschuldiger Menschen, sie verschanzen sich hinter ihren Mittätern
(wir haben es ja kollektiv getan), sie meinen, in ihrer derzeitigen Macht
seien
sie unangreifbar, und sie haben uns die Hucke vollgelogen über die
angebliche moralische Notwendigkeit. Zu diesen Lügen
gesellt sich die widerwärtige Verhöhnung der Opfer und ihrer
Angehörigen als "Kollateralschäden".
Das schließt ein, es gebe eine Berechtigung für die Täter
(bei einer seitens der Täter selbst unterstellten hohen moralischen
Berechtigung zum Bombenwerfen), andere unschuldige Menschen zu opfern.
Das
Menschenopfer auf dem Altar höherer Zwecke
wird begleitet von der Wiedereinführung der Todesstrafe
für diejenigen, die sich den Tätern widersetzen. Dieses ganze
Gebrabbel von niedrigerer und höherer Schuld, "wir mußten doch
etwas tun" und "was hätten wir denn sonst tun sollen" (ohne natürlich
die Antwort abzuwarten) hat mit dem deutschen Grundgesetz und dem StGB
natürlich nichts zu schaffen. Die, die diesen Umstand ehrlicherweise
- er ist ja auch offensichtlich - anerkennen, berufen sich dann noch auf
die Einzigartigkeit der Situation 1999. Und
stellen nun Truppen in Mazedonien, Afghanistan, in Kuwait und anderswo
auf.
Die Heuchelei von Betroffenheit kann man so oder so kommentieren.
Kanzler Gerhard Schröder im Spiegel Heft 23/99, Seite 33:
Konsequenz: nie wieder eine solche Regierung! Und die Schuldigen in
den Knast!
April 23, 1999: In a 2:06-2:20 a.m. attack on the Radio Televizija Srbija (RTS) Studio on 1 Aberdareva street in central Belgrade, sixteen are killed and another sixteen are wounded. Killed are: technician Darko Stoimenovski (26), technician Nebojsa Stojanovic (27), security guard Dragorad Dragojevic (27), video mixer Ksenija Bankovic (28), make-up artist Jelica Munitlak (28), security guard Dejan Markovic (30), cameraman Aleksandar Deletic (31), technician Dragan Tasic (31), producer Slavisa Stevanovic (32), program designer Sinisa Medic (33), foreign programming specialist Ivan Stukalo (34), security officer Milan Joksimovic (47), program operator Branislav Jovanovic (50), set decorator Slobodan Jontic (54), mechanic Milovan Jankovic (59), and program director Tomislav Mitrovic (61) Quelle |